Sozialpartner-Initiative „Mitdenken 4.0“

Hybride und agile Arbeit im Mittelpunkt, Expertise zu ständigen Veränderungsprozessen

Die 2017 gestartete Sozialpartner-Initiative „Mitdenken 4.0“ unter dem Dach der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft hat zuletzt einige wichtige Projekte abgeschlossen und neue vorangetrieben. An der Initiative, die auf unbefristete Zeit angelegt ist, sind als Partner neben dem AGV Banken auch der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und die Gewerkschaft Verdi beteiligt. Hinzu kommen – je nach Themenfeld – verschiedene externe Partner aus der Wissenschaft. Die Arbeit der Initiative wurde in bewährter Weise über einen Roundtable der Kern-Projektpartner gesteuert, der mehrfach im Jahr zusammenkommt, zuletzt am 10. Dezember 2021, am 3. Februar 2022, am 3. Juni 2022 (jeweils virtuelle Sitzungen) und am 25. August 2022 (in Präsenz in Hamburg).

Das jüngste Projekt der Initiative widmet sich der guten und gesundheitsgerechten Gestaltung hybrider Arbeitsformen. Hierzu erarbeiten die Partner der Initiative auf Basis wissenschaftlicher und empirischer Erkenntnisse einen Handlungsleitfaden für die betriebliche Praxis.

Bereits abgeschlossen ist das Forschungsprojekt zu agiler Arbeit. Daraus sind nicht nur Praxisleitfäden entstanden, sondern ein ganzes Präventionsprogramm der VBG, das die Unternehmen in verschiedenen Formaten nutzen können. Darüber hinaus haben die Partner von „Mitdenken 4.0“ eine Expertise zum Thema ständige Veränderungsprozesse angeschoben, aus der auch nötiger arbeitswissenschaftlicher Forschungsbedarf abgeleitet werden soll. Zusätzlich ist ein Erklärvideo zu guter Gestaltung erweiterter Erreichbarkeit entstanden, in das auch Erkenntnisse aus Forschungsergebnissen im Rahmen von „Mitdenken 4.0“ eingeflossen sind.

Innovatives Veranstaltungsformat - wieder in Präsenz

„Digital, hybrid und agil: Gute Arbeitsgestaltung während und nach der Pandemie“ war die Überschrift des Forums Finanzdienstleister, das nach einem hybriden und einem rein digitalen Format in den beiden Vorjahren am 18. August 2022 wieder in Präsenz in Berlin stattfand. Der Fachkongress für präventive Arbeitsgestaltung der VBG wurde inhaltlich wieder von der Sozialpartner-Initiative „Mitdenken 4.0“ begleitet.

Im Fokus der Diskussion auf der Bühne im Hotel Estrel (erstmals in 360-Grad-Perspektive aufgebaut) sowie in unterschiedlichen Dialogformaten zwischen den Teilnehmenden standen hybride und mobile Arbeitsformen. Daraus abgeleitet wurden zudem mögliche Präventionsmaßnahmen thematisiert, um die Arbeitsbedingungen im Bereich der wissensbasierten Dienstleistungen auch weiterhin gesundheitsgerecht und motivierend zu gestalten.

Sabine Schmittroth, Vorsitzende des AGV Banken sowie Personalvorständin und Arbeitsdirektorin der Commerzbank, wies bei der zentralen Podiumsrunde darauf hin, es brauche einen intelligenten Mix aus Arbeit in Präsenz und im Homeoffice. Dies entspreche auch den Wünschen der Beschäftigten, die eine für sie ausgewogene Mischung aus Präsenz- und Homeofficeanteilen präferierten; dies bestätige auch die aktuelle Beschäftigtenbefragung des AGV Banken.  Jüngste arbeitswissenschaftliche Studien zeigten zudem, dass diese neue Arbeitsform sich auch am günstigsten auf Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auswirke. Teilnehmende der Diskussion unter Moderation von Anke Harnack waren darüber hinaus Christina Ramb (Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände), Jan Duscheck (Bundesfachgruppenleiter Bankgewerbe in der Verdi-Bundesverwaltung) und Dr. Michael Gold (Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Versicherungsunternehmen in Deutschland).

Ein Blick von außen auf die veränderte Normalität in der Finanzwelt war abschließend der Vortrag „Kraftvoll durch bewegte Zeiten“ von Ralph Goldschmidt. Der Impulsgeber kam direkt aus Spanien vom Jakobsweg mit inspirierenden Eindrücken zum Forum und hielt einen unkonventionellen Vortrag über Führung und Chance im Wandel der Zeit.

Die rund 130 Gäste der Veranstaltung äußerten sich ausgesprochen zufrieden nicht nur über die Möglichkeit zum persönlichen Austausch, sondern auch über das innovative und dialogorientierte Veranstaltungsformat.