Mitgliederversammlung 2020
Aufgrund der Pandemielage hatte sich der AGV Banken entschieden, am 12. November 2020 erstmals zu einer rein virtuellen Mitgliederversammlung einzuladen. Aus dem Fernsehstudio der Deutschen Bank in Frankfurt/Main trugen AGV-Vorsitzender Karl von Rohr und Hauptgeschäftsführer Carsten Rogge-Strang zu den Punkten der Tagesordnung vor, die Mitglieder konnten die Veranstaltung im Livestream verfolgen und im Chat Fragen stellen. Auch im neuen Format ließ es sich der Verband nicht nehmen, erneut die jahrgangsbesten Ausgebildeten im privaten Bankgewerbe auszuzeichnen.
Bericht zur Tarif- und Sozialpolitik
Im internen Teil der Mitgliederversammlung stand neben den Regularien der Bericht zur Tarif- und Sozialpolitik im Mittelpunkt. Der AGV-Vorsitzende Karl von Rohr verwies auf die großen Anstrengungen von Politik, Sozialpartnern und Unternehmen, um die Folgen der Corona-Pandemie für die Gestaltung der Arbeitsbeziehungen zu bewältigen. Der AGV Banken habe die Ad-hoc-Regulierung von Bund und Ländern intensiv begleitet, sowohl unmittelbar als auch über die Willensbildung innerhalb der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Karl von Rohr betonte, die Sozialpartner im privaten Bankgewerbe hätten gerade in Krisenzeiten ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt, unter anderem durch den Abschluss des neuen Kurzarbeits-Tarifvertrages.
Tarifpolitisch sei darüber hinaus der Startschuss für die Modernisierung der Verbandstarifverträge gefallen. Auch unter erschwerten Bedingungen in Pandemiezeiten habe es mit allen Gewerkschaften intensive Verhandlungen zu den Themen Tarif-Entgeltsystem, Nachwuchskräfte und betriebliche Altersversorgung nach dem Sozialpartnermodell Betriebsrente gegeben. Darüber hinaus hätten sich die Tarifparteien über eine Neuregelung zur Berufsjahreseinstufung Ausgebildeter verständigt.
Nach einem Ausblick auf die anstehende Gehaltstarifrunde 2021 beleuchtete von Rohr auch die Reform der Ausbildung für Bankkaufleute, die nach nur eineinhalb Jahren erfolgreich abgeschlossen worden sei, sowie die wichtige Arbeit des Verbands im sektoralen sozialen Dialog auf europäischer Ebene. Sehr positiv habe sich die Sozialpartner-Initiative „Mitdenken 4.0“ zur präventiven Arbeitsgestaltung unter dem Dach der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft und mit maßgeblicher Beteiligung des AGV Banken entwickelt. Im Rahmen der Initiative seien erneut wichtige Projekte angeschoben und abgeschlossen worden, unter anderem praxisnahe Handlungshilfen zur Gestaltung erweiterter Erreichbarkeit, zu agiler Arbeit und zur Arbeit im Homeoffice.
Ehrung der jahrgangsbesten Ausgebildeten
Im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung zeichnete der AGV Banken erneut die jahrgangsbesten Ausgebildeten aus, die per Videokonferenz live zugeschaltet waren:
- Pino Romano (Bausparkasse Schwäbisch Hall)
- Mareike Sonntag (Oldenburgische Landesbank)
- Christoph Walter (Oldenburgische Landesbank)
Mit der Würdigung unterstreicht der Verband die hohe Bedeutung der Ausbildung in der Branche. Der AGV-Vorsitzende Karl von Rohr bekundete seinen Respekt für die guten Leistungen der drei Ausgezeichneten, die stellvertretend für die vielen sehr guten und engagierten Nachwuchskräfte in der Branche stünden. Die drei Jahrgangsbesten seien echte Vorbilder für junge Menschen, die sich beruflich orientieren und im Leben vorankommen wollen. Ihr Erfolg zeige zugleich, dass die Ausbildungsqualität im privaten Bankgewerbe unverändert hoch sei. Im Gespräch mit den Geehrten bestätigte sich, dass die Bankausbildung vielfältig und abwechslungsreich ist und auch eine gute Basis für ein nachfolgendes Studium sein kann.