Mitgliederversammlung 2021
Die Pandemielage erlaubte auch im Herbst 2021 noch keine Mitgliederversammlung in Präsenz, sodass der AGV Banken wie schon im Vorjahr zu einer rein virtuellen Mitgliederversammlung eingeladen hatte. Am 11. November sendete der Verband live aus dem Studio des Bankenverbands in Berlin und aus Frankfurt/Main. Die AGV-Vorsitzende Sabine Schmittroth und Hauptgeschäftsführer Carsten Rogge-Strang trugen zu den Punkten der Tagesordnung vor, die Mitglieder konnten die Veranstaltung im Livestream verfolgen und im Chat Fragen stellen. Abschließend ehrte der Verband erneut die jahrgangsbesten Ausgebildeten in Gesprächen per Liveschaltung.
Vorstandswahl
Im internen Teil der Versammlung bestätigten die Mitglieder im AGV Banken Sabine Schmittroth im Amt der Vorsitzenden, das sie bereits seit März 2021 innehatte. Aus dem AGV-Vorstand ausgeschieden ist nach 15-jähriger Zugehörigkeit Claus Momburg (IKB), der sich in den Ruhestand verabschiedete. Die Mitgliederversammlung dankte ihm für sein langjähriges engagiertes Wirken für den Verband. Auf ihn folgte Dr. Michael H. Wiedmann, Vorstandsvorsitzender der IKB. Alle weiteren Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt: Dr. Michael Diederich (Unicredit Bank AG), Dr. Thomas A. Lange (National-Bank AG), Željko Kaurin (ING-Diba AG), Christian Sewing (Deutsche Bank AG) und Patrick Tessmann (M.M. Warburg & CO KGaA).
Bericht zur Tarif- und Sozialpolitik
Im internen Teil der Mitgliederversammlung stand neben den Regularien der Bericht zur Tarif- und Sozialpolitik im Mittelpunkt. Dabei lag ein Fokus auf der noch laufenden Banken-Tarifrunde 2021. Die AGV-Vorsitzende Sabine Schmittroth verwies auf die ungewöhnlichen Umstände der Verhandlungen, die erstmals getrennt von den öffentlichen Banken und in einem zunehmend komplexen politischen Umfeld liefen. Angesichts der schwierigen Lage hätten die Arbeitgeber bereits zum Verhandlungsauftakt am 1. Juli in Berlin erklärt, dass die Forderungen der Gewerkschaften zu weitgehend und größtenteils nicht erfüllbar seien.
Im dritten Verhandlungstermin am 24. September hätten die Arbeitgeber ein Zukunftspaket mit einem ersten Gehaltsangebot sowie eigenständigen Tarifverträgen zur Mobilarbeit, für Nachwuchskräfte und zur betrieblichen Altersversorgung nach dem Sozialpartnermodell Betriebsrente angeboten. Damit sei der AGV Banken den Gewerkschaften bei den Kernthemen der Tarifagenda substanziell entgegengekommen. Die Gewerkschaft Verdi sei jedoch nicht bereit gewesen, überhaupt in Gespräche über das angebotene Paket einzusteigen, und habe den Verhandlungstisch bereits nach einer Stunde verlassen. Deshalb sei nicht absehbar, wann die Verhandlungen fortgesetzt werden könnten. Die Arbeitgeber hätten deutlich gemacht, dass sie dazu auf Basis ihres Angebots-Pakets vom 24. September bereit seien.
Tarifpolitisch erwähnenswert seien darüber hinaus die intensiven Verhandlungen über die Modernisierung der Verbandstarifverträge (Tarif-Entgeltsystem, Nachwuchskräfte-Tarifvertrag und Tarifvertrag zur betrieblichen Altersversorgung nach dem Sozialpartnermodell Betriebsrente). Bis zum Beginn der Tarifrunde hätten die Tarifparteien zu allen drei Themen noch keine Einigung erzielt. Verständigt hätten sie sich hingegen auf eine Verlängerung des Tarifvertrags zur Kurzarbeit.
Wie im Vorjahr sei der AGV Banken außerdem wiederum eng in die fortschreitende Regulierung infolge der Corona-Pandemie eingebunden gewesen und habe seinen schon im Frühjahr 2020 begonnenen regelmäßigen Austausch der Mitglieder von Tarif- und Arbeitsrechtsausschuss zu Corona-Themen mit über 30 Terminen fortgesetzt. Darüber hinaus habe sich der Verband intensiv an der Kommentierung des Entwurfs für ein Mobile-Arbeit-Gesetz beteiligt.
Im Bereich Berufsbildung habe die neue Ausbildungsordnung für Bankkaufleute ihre Feuertaufe bestanden: Inhaltlich erhalte sie beste Noten von den Ausbildungsbetrieben, formal hätten die beteiligten Verbände letzte Auslegungsfragen geklärt. Auf europäischer Ebene hätten die Sozialpartner im Bankgewerbe ihren erfolgreichen sozialen Dialog fortgesetzt und die zweite Säule des Projekts zu den Auswirkungen der Regulierung auf Beschäftigung im Bankgewerbe abgeschlossen.
Hervorzuheben sei darüber hinaus der Beitritt des AGV Banken zur Charta der Vielfalt im Oktober 2021. Dies unterstreiche, dass die privaten Banken seit vielen Jahren zu den Vorreitern und Treibern von Diversity gehörten und Vielfalt und Toleranz selbstverständlich gelebter Alltag seien. Sehr positiv habe sich die 2017 gestartete Sozialpartner-Initiative „Mitdenken 4.0“ zur präventiven Arbeitsgestaltung unter dem Dach der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft und mit maßgeblicher Beteiligung des AGV Banken entwickelt.
Ehrung der jahrgangsbesten Ausgebildeten
Im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung zeichnete der AGV Banken erneut die jahrgangsbesten Ausgebildeten aus, die per Videokonferenz live zugeschaltet waren:
- Vanessa Fink (Ausbildung bei der Deutschen Bank, Ulm)
- Julian Hildebrandt (Commerzbank, Göttingen)
- Leon Langer (Deutsche Bank, Chemnitz/Zwickau)
- Hendrik Schröder (Deutsche Bank, Hamburg)
- Robert Rezmer (Deutsche Bank, Aschaffenburg)
- Leon Ulbrich (Commerzbank, Wiesbaden).
Mit der Würdigung unterstreicht der Verband die hohe Bedeutung der Ausbildung in der Branche. Die AGV- Vorsitzende Sabine Schmittroth betonte, die sechs Ausgezeichneten hätten hervorragende Leistungen gezeigt und seien ein Vorbild für die vielen guten Nachwuchskräfte im privaten Bankgewerbe. Die Banken bräuchten weiterhin hoch qualifizierte Nachwuchskräfte und böten jungen Menschen eine hervorragende Ausbildungsqualität, anspruchsvolle Tätigkeiten und gute Perspektiven – auch in Zeiten anhaltender Umbrüche.