Beschäftigtenzahl im Kreditgewerbe leicht rückläufig – Privates Bankgewerbe: Personalbestand stabil, Anteil von Frauen in Führungspositionen spürbar gestiegen

Berlin
30.6.2015
  • 2014 über alle Bankengruppen hinweg 640.050 Beschäftigte
  • Privates Bankgewerbe: Personalabbau im Privatkundengeschäft hält an, Personalaufbau in einigen Bankengruppen und durch Regulierung
  • Frauenanteil unter außertariflich Angestellten spürbar auf fast ein Drittel gestiegen, auch Teilzeitquote deutlich erhöht
  • Niedrigere Ausbildungsquote folgt Bedarf im Privatkundengeschäft

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Kreditgewerbe war im Jahr 2014 insgesamt leicht rückläufig. Gegenüber 2013 verringerte sich der Personalbestand um knapp 0,9 Prozent auf 640.050 (Vorjahr: 645.550). Zu diesem Ergebnis kommt der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) in seiner aktuellen Beschäftigtenerhebung.

Im privaten Bankgewerbe blieb die Beschäftigtenzahl – nach sieben Jahren mit kontinuierlichem Rückgang – im vergangenen Jahr stabil: Zum Jahresende 2014 waren hier rund 171.200 Personen beschäftigt, das ist ein leichtes Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (170.700). Dahinter stehen gegenläufige Entwicklungen. Dämpfend wirkte erneut der anhaltende Personalabbau durch notwendige Restrukturierungen im Filialgeschäft. Auch in der Gruppe der Bausparkassen sank der Personalbestand spürbar. Dagegen erhöhte sich die Beschäftigtenzahl bei Regionalbanken und Privatbankiers, bei Konsumfinanzierern, Hypothekenbanken und Spezialinstituten. Personalzuwächse ergaben sich parallel über alle Geschäftsmodelle und Unternehmensbereiche hinweg durch die zunehmende Regulierung, die teilweise erheblichen Fachkräftebedarf auslöst.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist im privaten Bankgewerbe innerhalb eines Jahres um über 6 Prozent (oder fast zwei Prozentpunkte) gestiegen und liegt inzwischen bei fast einem Drittel: 2014 waren 32,6 Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich (Vorjahr: 30,7); damit hat sich diese Quote allein in den vergangenen fünf Jahren um ein Sechstel (oder fünf Prozentpunkte) erhöht. Der Anstieg belegt, dass die vielfältigen Maßnahmen und Initiativen der privaten Banken zur Förderung von Frauen Wirkung zeigen. Erneut gestiegen ist auch die Teilzeitquote: Annähernd ein Viertel der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit (23,4 Prozent gegenüber 22,7 Prozent im Vorjahr). Dabei hat sich insbesondere der Anteil der Teilzeitkräfte unter den außertariflich Beschäftigten deutlich erhöht; er stieg innerhalb eines Jahres um fast einen Prozentpunkt auf 12,9 Prozent. Die bereits niedrige Fluktuation ist erneut gesunken und lag 2014 bei 6,2 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent).

Die Ausbildungsquote (Auszubildende im Verhältnis zum Stammpersonal) im privaten Bankgewerbe ist 2014 auf 5,5 Prozent gesunken (Vorjahr: 5,9 Prozent). Auslöser ist der insgesamt sinkende Personalbedarf im Privatkundengeschäft, für das die meisten Nachwuchskräfte ausgebildet werden; darüber hinaus sind viele Institute dazu übergegangen, nicht mehr – wie früher üblich – deutlich über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden. Die Ausbildungsquote liegt aber im Vergleich zu anderen Bankengruppen und zur Gesamtwirtschaft weiterhin auf einem guten Niveau.

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Dem AGV Banken gehören rund 100 Institute (Großbanken, Regionalbanken, Pfandbriefbanken, Spezialbanken, Privatbankiers und Bausparkassen) mit rund 135.000 Beschäftigten an. Der Arbeitgeberverband vertritt die sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder, schließt als Tarifträger auf Bundesebene Tarifverträge mit den Gewerkschaften ab, informiert und berät die Mitgliedsinstitute und vertritt sie vor Arbeits und Sozialgerichten in Grundsatzfragen. Darüber hinaus nimmt er die sozialpolitischen Belange des privaten Bankengewerbes gegenüber Regierungs- und Verwaltungsstellen wahr. Der AGV Banken unterstützt seine Mitglieder in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und berät die zuständigen Ministerien bei der Entwicklung von einschlägigen Gesetzen und Ausbildungsordnungen.