Beschäftigtenzahl im Kreditgewerbe um zwei Prozent gesunken – Privates Bankgewerbe: ein Drittel Frauen in Führungspositionen

Berlin
19.7.2016
  • 2015 über alle Bankengruppen hinweg 627.150 Beschäftigte
  • Privates Bankgewerbe: Personalaufbau in einigen Regional- und Spezialinstituten, anhaltender Personalabbau im Filialgeschäft
  • Frauenanteil unter außertariflich Angestellten erneut leicht gestiegen, Teilzeitquote deutlich erhöht
  • Niedrigere Ausbildungsquote folgt Bedarf im Privatkundengeschäft

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Kreditgewerbe hat sich im Jahr 2015 um 2,0 Prozent auf 627.150 verringert (Vorjahr: 640.050). Das ist der stärkste Rückgang seit dem Jahr 2004. Seit dem Jahr 2000 ist der Personalbestand in der Branche im Durchschnitt um knapp 1,3 Prozent pro Jahr gesunken. Zu diesen Ergebnissen kommt der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) in seiner aktuellen Beschäftigtenerhebung.

Im privaten Bankgewerbe ist die Beschäftigtenzahl im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent zurückgegangen: Zum Jahresende 2015 waren hier rund 169.250 Personen beschäftigt (Vorjahr: 171.200). Dahinter stehen gegenläufige Entwicklungen: Während eine Reihe von Regionalbanken und Spezialinstituten Personal aufgebaut hat, machte sich der anhaltende Personalabbau durch notwendige Restrukturierungen im Filialgeschäft erneut negativ bemerkbar.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist im privaten Bankgewerbe erneut leicht gestiegen und liegt inzwischen bei einem Drittel: 2015 waren 33,1 Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich (Vorjahr: 32,6). Über alle Beschäftigten hinweg ist die Teilzeitquote spürbar gestiegen: Ein Viertel der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit (24,6 Prozent gegenüber 23,4 Prozent im Vorjahr). Dabei hat sich erneut der Anteil der Teilzeitkräfte unter den außertariflich Beschäftigten deutlich erhöht; er stieg innerhalb eines Jahres um fast einen Prozentpunkt auf 13,8 Prozent. Die Fluktuation ist auf weiterhin niedrigem Niveau leicht gestiegen und lag 2015 bei 6,7 Prozent (Vorjahr: 6,2 Prozent).

Die Ausbildungsquote (Zahl der Auszubildenden im Verhältnis zum Stammpersonal) im privaten Bankgewerbe ist 2015 auf 5,0 Prozent gesunken (Vorjahr: 5,5 Prozent). Auslöser ist der insgesamt sinkende Personalbedarf im Privatkundengeschäft, für das die meisten Nachwuchskräfte ausgebildet werden; darüber hinaus sind viele Institute dazu übergegangen, nicht mehr – wie früher üblich – deutlich über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden. Die Ausbildungsquote liegt aber im Vergleich zu anderen Bankengruppen und zur Gesamtwirtschaft weiterhin auf einem guten Niveau.

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Dem AGV Banken gehören rund 100 Institute (Großbanken, Regionalbanken, Pfandbriefbanken, Spezialbanken, Privatbankiers und Bausparkassen) mit rund 135.000 Beschäftigten an. Der Arbeitgeberverband vertritt die sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder, schließt als Tarifträger auf Bundesebene Tarifverträge mit den Gewerkschaften ab, informiert und berät die Mitgliedsinstitute und vertritt sie vor Arbeits und Sozialgerichten in Grundsatzfragen. Darüber hinaus nimmt er die sozialpolitischen Belange des privaten Bankengewerbes gegenüber Regierungs- und Verwaltungsstellen wahr. Der AGV Banken unterstützt seine Mitglieder in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und berät die zuständigen Ministerien bei der Entwicklung von einschlägigen Gesetzen und Ausbildungsordnungen.