Beschäftigtenzahl im Kreditgewerbe stabil
- 2023 über alle Bankengruppen hinweg knapp 538.000 Beschäftigte
- Privates Bankgewerbe: Personalstärke im zweiten Jahr konstant
- Anteil von Frauen in Führungspositionen weiter gestiegen
- Teilzeitquote erneut rückläufig
Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Kreditgewerbe ist im Jahr 2023 stabil geblieben. Sie lag zum Jahresende bei 537.650, das sind 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr (535.900). Damit ist der Personalabbau, der die Branche in den zurückliegenden Jahren geprägt hatte, vorerst zum Stillstand gekommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes in seiner aktuellen Beschäftigtenerhebung.
Bei den privaten Banken und Bausparkassen ist die Beschäftigtenzahl im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent gestiegen und bewegt sich damit bereits seit zwei Jahren auf nahezu konstantem Niveau: Zum Jahresende 2023 waren hier rund 155.650 Personen beschäftigt (Vorjahr: 155.400). In den Großbanken blieb der Personalbestand nahezu unverändert, leichten Zuwachs gab es unter anderem bei den Hypothekenbanken. In der Gesamtentwicklung spiegelt sich dabei der Bedarf an hoch qualifizierten Beschäftigten wider, die insbesondere an der Schnittstelle zwischen IT und Bankgeschäft neue Produkte und Prozesse gestalten, sowie an Nachwuchskräften im Beratungsgeschäft.
Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im privaten Bankgewerbe ist innerhalb eines Jahres erneut um 0,6 Prozentpunkte gestiegen und liegt inzwischen bei deutlich über einem Drittel: 2023 waren 36,5 Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich (Vorjahr: 35,9). Dazu sagt Dr. Thomas A. Lange, Vorsitzender des AGV Banken: „Die privaten Banken bekennen sich zu dem Ziel, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Dabei sind wir auf einem guten Weg, den wir konsequent und mit noch mehr Dynamik fortsetzen wollen.“
Eine auffällige Entwicklung zeigt sich bei der Teilzeitquote, die über alle Beschäftigten hinweg das dritte Jahr in Folge gesunken ist: 2023 arbeiteten nur noch 24,9 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit (gegenüber 30,9 Prozent in der Gesamtwirtschaft); im Vorjahr lag die Quote im privaten Bankgewerbe noch bei 25,4 Prozent, im Jahr 2020 sogar noch bei 27,0 Prozent. Aus Verbandssicht ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass die umfangreichen Maßnahmen für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in der Branche wirken. Carsten Rogge-Strang, Hauptgeschäftsführer des AGV Banken: „Die Kombination aus guter Vereinbarkeit und zunehmend etablierten hybriden Arbeitsformen entlastet vor allem junge Familien – und eröffnet unseren Instituten neue Möglichkeiten, das Arbeitskräftepotenzial noch besser zu nutzen.“
Dem AGV Banken gehören rund 100 Institute (Großbanken, Regionalbanken, Pfandbriefbanken, Spezialbanken, Privatbankiers und Bausparkassen) mit rund 135.000 Beschäftigten an. Der Arbeitgeberverband vertritt die sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder, schließt als Tarifträger auf Bundesebene Tarifverträge mit den Gewerkschaften ab, informiert und berät die Mitgliedsinstitute und vertritt sie vor Arbeits und Sozialgerichten in Grundsatzfragen. Darüber hinaus nimmt er die sozialpolitischen Belange des privaten Bankengewerbes gegenüber Regierungs- und Verwaltungsstellen wahr. Der AGV Banken unterstützt seine Mitglieder in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und berät die zuständigen Ministerien bei der Entwicklung von einschlägigen Gesetzen und Ausbildungsordnungen.