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2016
Berlin
Banken-Arbeitgeber: Gehaltsforderung von Verdi wird schwieriger Branchenlage nicht gerecht

Die Banken-Arbeitgeber haben die Gehaltsforderung der Gewerkschaft Verdi in Höhe von 4,9 Prozent für die anstehende Tarifrunde (Beginn: 4. Mai) als nicht nachvollziehbar zurückgewiesen. Dieser Wert werde der ausgesprochen schwierigen Branchenlage nicht annähernd gerecht. „Der Anpassungs- und Kostendruck im Kreditgewerbe ist so hoch wie lange nicht. Das ist auch kein temporäres Phänomen, sondern Folge eines grundlegenden Wandels. Der Verteilungsspielraum für unsere Branche ist deshalb sehr eng“, sagte Heinz Laber, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Es wird offenbar übersehen, dass die Banken durch Niedrigzinsen, steigende Ausgaben für Regulierung, veränderte Kundenbindung und hohe Investitionen im Zuge der Digitalisierung enorm belastet sind, sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite.“ Vor diesem Hintergrund sei die aktuelle Tarifbewegung in Deutschland für das Bankgewerbe kein realistischer Maßstab.

Die Arbeitgeber betonten, das Niedrigzinsumfeld belaste die Banken gleich doppelt: auf der Ertragsseite durch erodierende Zinsmargen und auf der Kostenseite durch deutlich erhöhten Rückstellungsaufwand für alle Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge, die im Kreditgewerbe besonders weit verbreitet sei. Darüber hinaus habe die verschärfte Bankenregulierung ihren Höhepunkt offenbar noch nicht erreicht und verursache auf absehbare Zeit nicht nur erhebliche Kosten, sondern schmälere durch höhere Eigenkapitalanforderungen auch das Ertragspotenzial nachhaltig. Hinzu kämen erhöhte volkswirtschaftliche Risiken durch den Wirtschaftsabschwung in China und anderen Schwellenländern und zunehmende politische Unsicherheit in der EU und weltweit. Das dämpfe die Geschäftstätigkeit und die Investitionsneigung der Unternehmen und schlage damit auf das Bankgeschäft durch. Und schließlich erfordere die Kundenbindung im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung enorme Investitionen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Institute zu erhalten. Heinz Laber: „Sämtliche relevanten Wirtschaftsindikatoren für die Lohnfindung fallen derzeit schlechter aus als in der zurückliegenden Tarifrunde, darüber hinaus bleibt die Inflation absehbar auf niedrigem Niveau. Das muss sich im Ergebnis unserer Verhandlungen niederschlagen.“

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2015
Berlin
Beschäftigte im privaten Bankgewerbe sehen Digitalisierung überwiegend als Chance – Gute Zusammenarbeit bleibt zentraler Erfolgsfaktor

Die große Mehrheit der Beschäftigten im privaten Bankgewerbe sieht in der fortschreitenden Digitalisierung erheblich mehr Chancen als Risiken: Über die Hälfte erwartet, dass die Digitalisierung gut fürs Geschäft ist und sich interne Abläufe und Kommunikation verbessern. Dagegen rechnen nur etwa zehn Prozent mit Verschlechterungen. Überwiegend positiv ist die Einschätzung auch mit Blick auf das eigene Arbeitsumfeld: Mehr als ein Drittel der Beschäftigten geht davon aus, dass die Digitalisierung ihnen zu mehr Flexibilität und Freiräumen verhilft, insbesondere mit Blick auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben; negative Auswirkungen erwarten hier maximal 15 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Beschäftigtenbefragung des Sozialforschungsinstituts TNS Emnid für den Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken).

„Die Digitalisierung entfaltet im Bankgewerbe derzeit an der Schnittstelle zu den Kunden eine neue Dynamik und Qualität, zugleich etablieren sich auf Basis digitaler Technologien neue Organisations- und Arbeitsformen. Es macht Mut, dass die Beschäftigten in den anstehenden Veränderungen neben Risiken vor allem Chancen sehen“, kommentiert Dr. Gerd Benrath, Hauptgeschäftsführer des AGV Banken, die Erhebungsdaten.

Ausmaß der erwarteten Veränderungen | Die Studie zeigt: Die große Mehrheit der Beschäftigten ist sich sehr bewusst, dass die Digitalisierung die Arbeit im Bankgewerbe bereits kurzfristig weiter verändern wird. 80 Prozent erwarten dadurch in den kommenden beiden Jahren mindestens moderate Auswirkungen auf ihr Unternehmen oder ihr persönliches Arbeitsumfeld, knapp die Hälfte (44 Prozent) rechnet mit starken Auswirkungen. Umgekehrt geben lediglich 13 Prozent an, dass sie nur mit geringen oder gar keinen Veränderungen rechnen.

Bewertung der Veränderungen | Zugleich zeigt sich sehr deutlich: Wer starke Veränderungen erwartet, beurteilt diese auch überwiegend positiv. Das gilt insbesondere für die Gruppe, die mit starken Veränderungen im persönlichen Arbeitsumfeld rechnet. Hier sind die Digital Natives (ab 1980 Geborene) überdurchschnittlich vertreten. Ganz offensichtlich wächst also eine Generation in den Bankberuf hinein, die mit der Digitalisierung nicht nur besonders viel anfangen kann, sondern damit auch zuversichtlich und konstruktiv umgeht.

Über alle Altersgruppen hinweg erwarten die Beschäftigten neben größerer Flexibilität vor allem, dass sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten künftig besser einsetzen können und dass sie größere Entscheidungsspielräume und mehr Zeit und Ressourcen erhalten (jeweils rund ein Drittel positive Antworten). Beim letztgenannten Aspekt erwartet aber immerhin auch ein Fünftel Verschlechterungen.

Auswirkungen auf Führungsverhalten und Teamgeist | Sehr differenziert bewertet werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf Führungsverhalten und Teamgeist. Hier fallen die positiven Erwartungen am geringsten aus und halten sich beim Thema Führung die Waage mit negativen Einschätzungen (jeweils etwa 20 Prozent), beim Teamgeist überwiegen sogar die skeptischen Bewertungen; jeweils über ein Drittel der Beschäftigten erwartet sowohl Verbesserungen als auch Verschlechterungen. Diese ambivalente Haltung ist offenbar Ausdruck einer Unsicherheit, wie sich Führung und Kommunikation künftig in zunehmend dezentral und zeitlich versetzt arbeitenden Teams organisieren lassen – verbunden mit Befürchtungen, die zunehmend positiv bewertete Führungs- und Teamqualität könne leiden. Immerhin beurteilen derzeit rund 80 Prozent der Beschäftigten im privaten Bankgewerbe Fragestellungen zur Zusammenarbeit mit Vorgesetzten und Kollegen positiv.

Zugleich belegt die Studie: Die Beschäftigten, die in der Zusammenarbeit mit Vorgesetzten und Kollegen durch die Digitalisierung Verbesserungen erwarten, haben die mit Abstand höchste Arbeitszufriedenheit; umgekehrt sind die größten Skeptiker am unzufriedensten. „Gute Führung und funktionierende Teams bleiben auch in der digitalen Arbeitswelt die zentralen Erfolgsfaktoren für Arbeitszufriedenheit und Motivation“, so Dr. Gerd Benrath. „Digitale Technologien ermöglichen und treiben den Wandel, aber gestaltet wird er von und zwischen Menschen – auch weiterhin.“

Arbeitsplatzsicherheit | Aufschlussreiche Ergebnisse liefert die Untersuchung zum Aspekt Arbeitsplatzsicherheit. Hier spiegeln die Antworten einerseits Unsicherheiten wider, die sich aus dem anhaltenden Personalabbau im Privatkundengeschäft ergeben: Wenig überraschend erwarten die Beschäftigten mehrheitlich negative Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsplatzsicherheit (31 Prozent), und besonders ausgeprägt ist diese Haltung erwartungsgemäß unter den Retailbankern (39 Prozent). Andererseits rechnen aber auch 26 Prozent aller Beschäftigten damit, dass sich ihre Arbeitsplatzsicherheit verbessern wird – und überraschenderweise sogar ein noch etwas höherer Anteil (27 Prozent) unter den Retailbankern. Die Beschäftigten sind sich also über den anstehenden (auch digitalisierungsbedingten) Personalabbau im Klaren, sehen aber auch Chancen, dass ihr Job erhalten bleibt oder sich in ihrem Tätigkeitsfeld neue Möglichkeiten ergeben. Dafür spricht zusätzlich, dass die Beschäftigten im Retailbanking überdurchschnittlich positiv gestimmt sind, was ihren Einsatz gemäß der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten angeht. Dr. Gerd Benrath: „Selbst dort, wo sich größere Teile der Belegschaften skeptisch zeigen, sehen auch viele Beschäftigte gute Perspektiven. Diese gilt es zu erkennen und zu nutzen.“

Grafiken unten als Download verfügbar

Über die Studie

  • Repräsentative Erhebung unter 800 Beschäftigten von privatrechtlich geführten Kreditinstituten in Deutschland, 1. Halbjahr 2015; TNS Emnid im Auftrag des AGV Banken
  • Einschätzung durch die Beschäftigten, ob sie in den nächsten zwei Jahren in ihrem Unternehmen und im persönlichen Arbeitsumfeld Veränderungen durch die Digitalisierung erwarten, wie stark sie diese einschätzen und ob sich erwartete Veränderungen positiv oder negativ auswirken

Die ausführlichen Studienergebnisse stehen auf der Website des Verbandes unter www.agvbanken.de zum Download bereit.

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06
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2015
Berlin
Beschäftigtenzahl im Kreditgewerbe leicht rückläufig – Privates Bankgewerbe: Personalbestand stabil, Anteil von Frauen in Führungspositionen spürbar gestiegen

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Kreditgewerbe war im Jahr 2014 insgesamt leicht rückläufig. Gegenüber 2013 verringerte sich der Personalbestand um knapp 0,9 Prozent auf 640.050 (Vorjahr: 645.550). Zu diesem Ergebnis kommt der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) in seiner aktuellen Beschäftigtenerhebung.

Im privaten Bankgewerbe blieb die Beschäftigtenzahl – nach sieben Jahren mit kontinuierlichem Rückgang – im vergangenen Jahr stabil: Zum Jahresende 2014 waren hier rund 171.200 Personen beschäftigt, das ist ein leichtes Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (170.700). Dahinter stehen gegenläufige Entwicklungen. Dämpfend wirkte erneut der anhaltende Personalabbau durch notwendige Restrukturierungen im Filialgeschäft. Auch in der Gruppe der Bausparkassen sank der Personalbestand spürbar. Dagegen erhöhte sich die Beschäftigtenzahl bei Regionalbanken und Privatbankiers, bei Konsumfinanzierern, Hypothekenbanken und Spezialinstituten. Personalzuwächse ergaben sich parallel über alle Geschäftsmodelle und Unternehmensbereiche hinweg durch die zunehmende Regulierung, die teilweise erheblichen Fachkräftebedarf auslöst.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist im privaten Bankgewerbe innerhalb eines Jahres um über 6 Prozent (oder fast zwei Prozentpunkte) gestiegen und liegt inzwischen bei fast einem Drittel: 2014 waren 32,6 Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich (Vorjahr: 30,7); damit hat sich diese Quote allein in den vergangenen fünf Jahren um ein Sechstel (oder fünf Prozentpunkte) erhöht. Der Anstieg belegt, dass die vielfältigen Maßnahmen und Initiativen der privaten Banken zur Förderung von Frauen Wirkung zeigen. Erneut gestiegen ist auch die Teilzeitquote: Annähernd ein Viertel der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit (23,4 Prozent gegenüber 22,7 Prozent im Vorjahr). Dabei hat sich insbesondere der Anteil der Teilzeitkräfte unter den außertariflich Beschäftigten deutlich erhöht; er stieg innerhalb eines Jahres um fast einen Prozentpunkt auf 12,9 Prozent. Die bereits niedrige Fluktuation ist erneut gesunken und lag 2014 bei 6,2 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent).

Die Ausbildungsquote (Auszubildende im Verhältnis zum Stammpersonal) im privaten Bankgewerbe ist 2014 auf 5,5 Prozent gesunken (Vorjahr: 5,9 Prozent). Auslöser ist der insgesamt sinkende Personalbedarf im Privatkundengeschäft, für das die meisten Nachwuchskräfte ausgebildet werden; darüber hinaus sind viele Institute dazu übergegangen, nicht mehr – wie früher üblich – deutlich über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden. Die Ausbildungsquote liegt aber im Vergleich zu anderen Bankengruppen und zur Gesamtwirtschaft weiterhin auf einem guten Niveau.

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2015
Berlin
Kunstaustellung zur Banken-Arbeitswelt der Zukunft

Ein Superbanker mit Soft Skills, ein Bank-Mutterschiff, das den Kunden sicher durch fremde Galaxien lotst. Eine Bank als Änderungsschneiderei, die dem Kunden die Produkte passgenau auf den Leib schneidert. Oder: Banker im Gewächshaus, die – ganz transparent – das Geld der Kunden mehren. Ein Flaschengeist, der aus dem Geldautomaten emporsteigt und dem Kunden jeden Wunsch erfüllt. So stellen sich Illustratoren der Fachhochschule Münster und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig die Banken-Arbeitswelt der Zukunft vor. Ihre Arbeiten sind von heute an bis zum 16. Januar im Hause des Bankenverbands und des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) in Berlin zu sehen.

Entstanden sind die Werke im Rahmen eines Wettbewerbs, den der AGV Banken anlässlich seines 60-jährigen Bestehens im vergangenen Jahr veranstaltet hatte. Die ausgestellten Illustrationen beleuchten die Arbeit der Branche mit unverstelltem Blick. Kritisch, differenziert, mit einem Augenzwinkern, überspitzt.

Mit den Arbeiten des Wettbewerbs will der AGV Banken einen Dialog zur Banken-Arbeitswelt der Zukunft anstoßen. Auf der Website www.banken-arbeitswelt.de sind nicht nur die Illustrationen aus dem Wettbewerb zu sehen, dort gibt es auch ein Forum für Diskussionsbeiträge sowie umfangreiche Informationen rund um die Banken als Arbeitgeber.

Wer Interesse an der Ausstellung hat, kann sie werktags zwischen 8:00 und 18:00 Uhr besichtigen.

Pressekontakt
Carsten Rogge-Strang
Hauptgeschäftsführer