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07
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2016
Wiesbaden
Banken-Arbeitgeber: Gehaltstarifabschluss sichert Realeinkommen und bringt Planungssicherheit

Die Tarifparteien im privaten und öffentlichen Bankgewerbe haben sich in der vierten Verhandlungsrunde am Dienstagabend auf einen neuen Gehaltstarifvertrag mit einer Laufzeit von 33 Monaten (bis Ende Januar 2019) geeinigt. Die Gehälter für die rund 205.000 Beschäftigten werden in drei Stufen um insgesamt 3,7 Prozent erhöht: ab Oktober 2016 um 1,5 Prozent, ab Januar 2018 um 1,1 Prozent und ab November 2018 um weitere 1,1 Prozent. Auszubildende erhalten ab Oktober 2016 eine Gehaltserhöhung um 50 Euro.

„Die Tarifpartnerschaft im Bankgewerbe hat sich auch in sehr schwierigen Zeiten als funktionsfähig erwiesen. Das Tarifergebnis sichert die Realeinkommen der Beschäftigten und bringt den Unternehmen dringend benötigte Planungssicherheit in einem zunehmend unsicheren Umfeld“, sagte Heinz Laber, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Angesichts der angespannten Branchenlage liegt dieser Abschluss an der Belastungsgrenze und ist nur durch die lange Laufzeit gerade noch vertretbar.“ Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken, erklärte: „Wir haben lange und schwierige Verhandlungen hinter uns. Am Ende ist es gelungen, einen Kompromiss zwischen sehr unterschiedlichen Positionen zu finden, der den Bedürfnissen der Beschäftigten und der beteiligten Bankengruppen entgegenkommt.“

Über die Gehaltsfrage hinaus haben Arbeitgeber und Gewerkschaften vereinbart, außerhalb der regulären Gehaltstarifrunde ergebnisoffen Gespräche über eine grundlegende Neuordnung des Tarif-Entgeltsystems (bisherige Tarifgruppen 1 bis 9) aufzunehmen. Dabei soll erörtert werden, wie zeitgemäße Tätigkeitsbeschreibungen aussehen können, wie der Zuschnitt des Tarifbereichs aussehen soll und wie sich ein neues System möglichst kostenneutral umsetzen lässt.

Zusätzlich werden die Tarifparteien Gespräche zur Zukunft der Ausbildung aufnehmen. Ziel ist es, die Attraktivität der Ausbildung im Bankgewerbe zu erhöhen. Dabei sollen unter anderem Branchenimage, Ausbildungsqualität, Entwicklungsmöglichkeiten im Beruf und die Auswirkungen veränderter Tätigkeiten und Prozesse – auch im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung – erörtert werden.

Die Tarifverhandlungen wurden auf Arbeitgeberseite vom Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) und der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken (VÖB) geführt, auf Gewerkschaftsseite von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), dem Deutschen Bankangestellten-Verband (DBV) und DHV - Die Berufsgewerkschaft.

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06
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2016
Wiesbaden
Banken-Tarifverhandlungen werden am 12. Juli fortgesetzt

Die Tarifverhandlungen für das private und öffentliche Bankgewerbe sind am Dienstag auf den 12. Juli vertagt worden. In der Gehaltsfrage gab es keine Einigung, obwohl die Arbeitgeber ein An-gebot vorgelegt hatten. Es sieht eine Erhöhung der Tarifgehälter um insgesamt 2,8 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten vor. „Trotz hoher Belastungen der Unternehmen haben wir ein Angebot mit klarer Reallohnverbesserung vorgelegt“, sagt Heinz Laber, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Wir haben in Zeiten großer politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten ein positives Signal gesetzt, um für alle Beteiligten Berechenbarkeit zu schaffen. Wir hoffen sehr, auf dieser Basis im nächsten Verhandlungstermin ein Ergebnis zu erzielen.“

Über die Gehaltsfrage hinaus hatten die Arbeitgeber ein Gesamtpaket vor-gelegt, das auch Gespräche über eine mögliche Neuordnung des Tarif-Entgeltsystems und zur Attraktivität der Bankberufe umfasste. Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken, erklärte: „Bei den Sachthemen gab es bereits eine deutliche Annäherung. Darüber kann aber nur im Rahmen eines Gesamtpakets inklusive Gehalt entschieden werden.“

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2016
Frankfurt/Main
Banken-Arbeitgeber: Gehaltsforderungen der Gewerkschaften weiterhin nicht nachvollziehbar

Die Tarifverhandlungen für das private und öffentliche Bankgewerbe sind am Mittwoch ergebnislos auf den 28. Juni 2016 vertagt worden. In der Gehaltsfrage als zentrales Thema habe es auf Gewerkschaftsseite keine Bewegung gegeben, teilten die Banken-Arbeitgeber nach der zweiten Verhandlungsrunde in Frankfurt/Main mit. „Wir verstehen bis heute nicht, wie die Gewerkschaften auf ihre Gehaltforderung in Höhe von 4,9 Prozent kommen. Die Inflation ist derzeit minimal, die Produktivität im Bankgewerbe stagniert bestenfalls, und für Umverteilungen besteht angesichts des nach wie vor weit überdurchschnittlichen Gehaltsniveaus in der Branche kein Anlass“, sagte Heinz Laber, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Die Gewerkschaften sind nicht bereit, bei der Lohnfindung die entscheidenden Faktoren zu berücksichtigen: die äußerst schwierige Branchenlage und die sehr niedrige Inflation. Solange das nicht der Fall ist, kommen wir in der Gehaltsfrage nicht weiter.“

Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken, erklärte: „Auch die öffentlichen Banken befinden sich in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, die bei der Diskussion der Gehaltsfrage zwingend berücksichtigt werden muss. Dieser Aspekt wird von den Gewerkschaften überhaupt nicht berücksichtigt.“

Die Arbeitgeber kritisierten, die Gewerkschaften malten ein unzutreffendes Branchenbild und ignorierten die enormen Belastungen, denen das Kreditgewerbe zurzeit und absehbar ausgesetzt sei. Gefragt sei aber ein gemeinsames Verständnis über die Situation der Bankenbranche und darüber, dass allein diese bei der Festlegung von Gehaltssteigerungen maßgeblich sei. Dabei verwiesen die Arbeitgeber erneut darauf, die Institute stünden durch die anhaltende Niedrigzinsphase, verschärfte Regulierung und hohe Investitionen im Zuge der Digitalisierung sowohl auf der Kosten als auch auf der Ertragsseite erheblich unter Druck.

Bei den Themen Vergütung von außertariflich Beschäftigten und Ausbildung, die von der Gewerkschaft Verdi in die Tarifrunde eingebracht wurden, haben die Arbeitgeber weitergehende Erläuterungen entgegengenommen und werden diese bis zum nächsten Verhandlungstermin bewerten.

Die Verhandlungen werden am 28. Juni in Wiesbaden fortgesetzt.

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2016
Berlin
Banken-Arbeitgeber fordern von Gewerkschaften deutliche Bewegung in der Gehaltsfrage

Die Banken-Arbeitgeber fordern die Gewerkschaften auf, in der laufenden Tarifrunde deutlich von ihren bisherigen Gehaltsforderungen abzurücken (Verdi und DBV: je 4,9 Prozent, DHV: 4,6 Prozent). „Forderungen in dieser Höhe sind keine Basis für ernsthafte Verhandlungen. Wir brauchen jetzt ein Signal, dass die Gewerkschaften die ausgesprochen schwierige Branchenlage nicht länger ignorieren“, sagt Heinz Laber, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber, vor dem zweiten Verhandlungstermin (1. Juni in Frankfurt/Main). Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken: „Die zuletzt erzielten Tarifergebnisse anderer Branchen können keine Orientierungsgröße sein. Das Bankgewerbe steht vor neuen und großen Herausforderungen, die sich auch im Gehaltsabschluss widerspiegeln müssen.“

Die Arbeitgeber verwiesen erneut auf die enormen Belastungen, denen das Kreditgewerbe derzeit und in den nächsten Jahren ausgesetzt sei. Insbesondere die anhaltende Niedrigzinsphase entwickele sich zu einer immer stärkeren Bedrohung. Sie betreffe nicht nur die Erträge, sondern stelle zum Teil sogar die Geschäftsmodelle in Frage. Parallel müssten die Institute erhebliche Anstrengungen unternehmen, um die Vorgaben der verschärften Regulierung zu erfüllen und ihre Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter der Digitalisierung zu erhalten. Alle genannten Faktoren schlügen sich massiv sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Kostenseite nieder. Vor diesem Hintergrund sei der Verteilungsspielraum beim Gehalt derzeit so gering wie lange nicht mehr, zumal die Inflation nahe null liege.

Hinweis an die Redaktionen: Die Tarifverhandlungen im privaten und öffentlichen Bankgewerbe gehen am Mittwoch, 1. Juni 2016, in Frankfurt/Main in die zweite Runde (Beginn: 13:00 Uhr). Die Pressestelle der Banken-Arbeitgeber ist unter folgender Tagesadresse erreichbar: Hotel Steigenberger Frankfurter Hof, Am Kaiserplatz, 60311 Frankfurt/Main, Tel. (069) 215-161, Mobil (0171) 303 80 01.

Veröffentlichungshinweis: Der AGV Banken hat die Publikation „Banken-Tarifrunde 2016 – Fakten und Hintergründe“ mit ausführlichen Informationen zu den wichtigsten Themen herausgegeben (Wirtschafts- und Branchenlage, Gehalt und Ausbildung). Sie steht als PDF-Dokument auf der Website des AGV Banken unter www.agvbanken.de zum Download zur Verfügung.

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05
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2016
Berlin
Banken-Arbeitgeber weisen Gehaltsforderungen der Gewerkschaften entschieden zurück

Zum Auftakt der Banken-Tarifrunde 2016 haben die Arbeitgeber die Gehaltsforderungen der Gewerkschaften Verdi, DBV (je 4,9 Prozent) und DHV (4,6 Prozent) als entschieden zu hoch zurückgewiesen. „Dieses Niveau ist weit entfernt von allem, was wir uns derzeit leisten können. Das ist nicht machbar“, sagte Heinz Laber, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Für uns ist nicht nachvollziehbar, wie sich die Lohnforderung für eine extrem belastete Branche ohne Produktivitätsfortschritt und bei einer Inflation nahe null auf fast fünf Prozent summieren kann.“ Für die Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken betonte deren Vorsitzender Gunar Feth: „Wenn wir die Gehaltsfrage als Kernthema dieser Tarifrunde gemeinsam lösen wollen, dann wird das nur möglich sein, wenn die Gewerkschaften ganz erheblich von ihren unrealistischen Vorstellungen abrücken.“

Die Arbeitgeber verwiesen darauf, dass sich die Branchenlage zuletzt weiter verschlechtert habe und eine Besserung nicht in Sicht sei. Insbesondere die anhaltende Niedrigzinsphase sei eine ernsthafte Bedrohung für die Banken. Sie belaste die Institute auf der Ertrags- und auf der Kostenseite massiv, ebenso wie die verschärfte Regulierung und die erheblichen Anstrengungen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter der Digitalisierung. Heinz Laber: „Alle für die Lohnfindung relevanten Faktoren in unserer Branche fallen schlechter aus als noch vor zwei Jahren. Deshalb kann die aktuelle Tarifbewegung in anderen Branchen für die Banken kein realistischer Maßstab sein.“ Der Verteilungsspielraum müsse sich an der besonderen Situation der Branche orientieren und sei deshalb äußerst begrenzt. Gunar Feth: „Viele Institute sind nach wie vor durch Restrukturierung und Neuausrichtung erheblich belastet. Dem müssen wir in dieser Tarifrunde Rechnung tragen.“

Zugleich sei in der Gehaltsfrage kein Nachholbedarf erkennbar. Seit dem Jahr 2000 seien die Banken-Tariflöhne im selben Ausmaß gestiegen wie in der Gesamtwirtschaft, während sich die Bruttowertschöpfung des Finanzsektors erheblich schwächer entwickelt habe als im Durchschnitt aller Branchen. Heinz Laber: „Bei den Banken sind die Tariflöhne – anders als in der Gesamtwirtschaft – deutlich stärker gestiegen als die dahinter stehenden Ergebnisse. Ein Nachholbedarf kann daraus nicht abgeleitet werden.“ Die Arbeitgeber verwiesen darüber hinaus auf das weiterhin hohe Vergütungsniveau im Bankgewerbe. Zudem hätten die Bankbeschäftigten auch in den vergangenen schwierigen Jahren von realen Gehaltszuwächsen profitiert. Gunar Feth: „Weder die Preis- und Produktivitätsentwicklung noch ein angeblicher Nachholbedarf rechtfertigen diese Gehaltsforderungen.“

In der ersten Verhandlungsrunde hat die Gewerkschaft Verdi erstmals ihre Forderungen zur Änderung der Gehaltssituation von außertariflich Beschäftigten (AT) dargelegt. Die Arbeitgeber haben dazu weiteren Gesprächsbedarf angemeldet.

Die Verhandlungen werden am 1. Juni 2016 in Frankfurt/Main fortgesetzt.

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2016
Berlin
Fakten und Hintergründe zur Banken-Tarifrunde 2016

Wie wirkt sich die Konjunktur auf das Bankgewerbe aus? Wie ist die Branchenlage? Welche Faktoren beeinflussen die Gehaltsfindung? Antworten auf diese Fragen und weitere Informationen zur Tarifrunde 2016 liefert eine Publikation des AGV Banken.

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2016
Berlin
Banken-Arbeitgeber: Spielraum in der anstehenden Tarifrunde äußerst begrenzt

Vor dem Auftakt der Tarifrunde 2016 im privaten und öffentlichen Bankgewerbe am 4. Mai verweisen die Arbeitgeber darauf, dass sich die ohnehin schwierige Branchenlage in den vergangenen zwei Jahren weiter verschlechtert habe. Die Banken in Deutschland würden derzeit in die Zange genommen von sinkendem Ertragspotenzial auf der einen und erheblichem Investitions- und Kostendruck auf der anderen Seite, ausgelöst durch anhaltende Niedrigzinsen, verschärfte Regulierung und unvermeidliche Kosten zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter der Digitalisierung.

„Unser Spielraum in der anstehenden Tarifrunde ist äußerst begrenzt“, sagt Heinz Laber, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes der privaten Banken. „Unsere Branche muss massive Zusatzbelastungen verkraften, zugleich bewegt sich die Inflation auf historisch niedrigem Niveau. Beides muss sich im Verhandlungsergebnis widerspiegeln.“ Für die Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken betont deren Vorsitzender Gunar Feth: „Das aktuelle Marktumfeld ist für die Kreditwirtschaft mehr als herausfordernd. Daher ist auch bei den Personalkosten strikte Kostendisziplin das Gebot der Stunde, um die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Deutschland dauerhaft zu erhalten.“

Die Banken-Arbeitgeber verweisen auf die strukturelle Ertragsschwäche der deutschen Banken, die schon vor der Finanzkrise ihre Schatten vorausgeworfen habe. Durch die aktuell erheblich verschärften Marktbedingungen sähen sich die Institute jetzt gezwungen, ihre Geschäftsmodelle grundlegend anzupassen. Dabei werde es immer schwieriger, Bankgeschäft auskömmlich zu betreiben, zumal auch die Konjunktur kaum Impulse gebe. Die Banken profitierten nicht von der insgesamt stabilen Wirtschaftslage. Der starke Konsum schlage sich in den Bank-Erträgen kaum nieder, während stagnierende Exporte und schwache Investitionen dämpfend wirkten.

Heinz Laber: „Die weitere Konjunkturentwicklung ist mit vielen Fragezeichen versehen angesichts erheblich gestiegener geopolitischer Risiken. Das wirtschaftliche Umfeld ist so unsicher wie lange nicht mehr.“ Zu den Risiken zählten unter anderem ein möglicher EU-Austritt Großbritanniens, der Konjunkturabschwung in den Schwellenländern und die potenzielle Verschärfung weltweiter Konflikte. Gunar Feth: „Wenn auch nur einige dieser Risiken eintreten, hätte dies negative Auswirkungen auf die Konjunktur und würde sich sehr schnell auch auf das Bankgeschäft auswirken.“

Die Arbeitgeber betonen, vor diesem Hintergrund seien die Tarifparteien aufgefordert, die schwierige Branchenlage in ihre Überlegungen einzubeziehen. Die Gehaltsforderung der Gewerkschaft Verdi von 4,9 Prozent sei deshalb nicht nachvollziehbar und liege weit über dem, was sich die Branche leisten könne. Zugleich sehen die Arbeitgeber beim Gehalt keinen Nachholbedarf: Das Vergütungsniveau bei Banken sei weiterhin überdurchschnittlich hoch, und die Beschäftigten hätten in den vergangenen Jahren trotz der zunehmenden Belastungen des Kreditgewerbes von Reallohnzuwächsen profitiert.

Hinweis an die Redaktionen: Die Verhandlungsrunde am 4. Mai 2016 findet statt in der Geschäftsstelle des AGV Banken, Burgstraße 28, 10178 Berlin.

Die Pressestelle der Banken-Arbeitgeber ist am Verhandlungstag erreichbar unter Tel. (030) 16 63-13 01, Mobil (0171) 303 80 01, Fax (030) 59 00 112-78, E-Mail service@agvbanken.de.

Aus Sicherheitsgründen ist für Journalisten und Kamerateams, die vor Ort berichten wollen, eine vorherige Anmeldung notwendig. Bitte wenden Sie sich vorab unter Tel. (030) 59 00 112-70 an die Geschäftsstelle des AGV Banken.

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2016
Berlin
Banken-Arbeitgeber: Gehaltsforderung von Verdi wird schwieriger Branchenlage nicht gerecht

Die Banken-Arbeitgeber haben die Gehaltsforderung der Gewerkschaft Verdi in Höhe von 4,9 Prozent für die anstehende Tarifrunde (Beginn: 4. Mai) als nicht nachvollziehbar zurückgewiesen. Dieser Wert werde der ausgesprochen schwierigen Branchenlage nicht annähernd gerecht. „Der Anpassungs- und Kostendruck im Kreditgewerbe ist so hoch wie lange nicht. Das ist auch kein temporäres Phänomen, sondern Folge eines grundlegenden Wandels. Der Verteilungsspielraum für unsere Branche ist deshalb sehr eng“, sagte Heinz Laber, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Es wird offenbar übersehen, dass die Banken durch Niedrigzinsen, steigende Ausgaben für Regulierung, veränderte Kundenbindung und hohe Investitionen im Zuge der Digitalisierung enorm belastet sind, sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite.“ Vor diesem Hintergrund sei die aktuelle Tarifbewegung in Deutschland für das Bankgewerbe kein realistischer Maßstab.

Die Arbeitgeber betonten, das Niedrigzinsumfeld belaste die Banken gleich doppelt: auf der Ertragsseite durch erodierende Zinsmargen und auf der Kostenseite durch deutlich erhöhten Rückstellungsaufwand für alle Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge, die im Kreditgewerbe besonders weit verbreitet sei. Darüber hinaus habe die verschärfte Bankenregulierung ihren Höhepunkt offenbar noch nicht erreicht und verursache auf absehbare Zeit nicht nur erhebliche Kosten, sondern schmälere durch höhere Eigenkapitalanforderungen auch das Ertragspotenzial nachhaltig. Hinzu kämen erhöhte volkswirtschaftliche Risiken durch den Wirtschaftsabschwung in China und anderen Schwellenländern und zunehmende politische Unsicherheit in der EU und weltweit. Das dämpfe die Geschäftstätigkeit und die Investitionsneigung der Unternehmen und schlage damit auf das Bankgeschäft durch. Und schließlich erfordere die Kundenbindung im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung enorme Investitionen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Institute zu erhalten. Heinz Laber: „Sämtliche relevanten Wirtschaftsindikatoren für die Lohnfindung fallen derzeit schlechter aus als in der zurückliegenden Tarifrunde, darüber hinaus bleibt die Inflation absehbar auf niedrigem Niveau. Das muss sich im Ergebnis unserer Verhandlungen niederschlagen.“

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2015
Berlin
Beschäftigte im privaten Bankgewerbe sehen Digitalisierung überwiegend als Chance – Gute Zusammenarbeit bleibt zentraler Erfolgsfaktor

Die große Mehrheit der Beschäftigten im privaten Bankgewerbe sieht in der fortschreitenden Digitalisierung erheblich mehr Chancen als Risiken: Über die Hälfte erwartet, dass die Digitalisierung gut fürs Geschäft ist und sich interne Abläufe und Kommunikation verbessern. Dagegen rechnen nur etwa zehn Prozent mit Verschlechterungen. Überwiegend positiv ist die Einschätzung auch mit Blick auf das eigene Arbeitsumfeld: Mehr als ein Drittel der Beschäftigten geht davon aus, dass die Digitalisierung ihnen zu mehr Flexibilität und Freiräumen verhilft, insbesondere mit Blick auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben; negative Auswirkungen erwarten hier maximal 15 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Beschäftigtenbefragung des Sozialforschungsinstituts TNS Emnid für den Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken).

„Die Digitalisierung entfaltet im Bankgewerbe derzeit an der Schnittstelle zu den Kunden eine neue Dynamik und Qualität, zugleich etablieren sich auf Basis digitaler Technologien neue Organisations- und Arbeitsformen. Es macht Mut, dass die Beschäftigten in den anstehenden Veränderungen neben Risiken vor allem Chancen sehen“, kommentiert Dr. Gerd Benrath, Hauptgeschäftsführer des AGV Banken, die Erhebungsdaten.

Ausmaß der erwarteten Veränderungen | Die Studie zeigt: Die große Mehrheit der Beschäftigten ist sich sehr bewusst, dass die Digitalisierung die Arbeit im Bankgewerbe bereits kurzfristig weiter verändern wird. 80 Prozent erwarten dadurch in den kommenden beiden Jahren mindestens moderate Auswirkungen auf ihr Unternehmen oder ihr persönliches Arbeitsumfeld, knapp die Hälfte (44 Prozent) rechnet mit starken Auswirkungen. Umgekehrt geben lediglich 13 Prozent an, dass sie nur mit geringen oder gar keinen Veränderungen rechnen.

Bewertung der Veränderungen | Zugleich zeigt sich sehr deutlich: Wer starke Veränderungen erwartet, beurteilt diese auch überwiegend positiv. Das gilt insbesondere für die Gruppe, die mit starken Veränderungen im persönlichen Arbeitsumfeld rechnet. Hier sind die Digital Natives (ab 1980 Geborene) überdurchschnittlich vertreten. Ganz offensichtlich wächst also eine Generation in den Bankberuf hinein, die mit der Digitalisierung nicht nur besonders viel anfangen kann, sondern damit auch zuversichtlich und konstruktiv umgeht.

Über alle Altersgruppen hinweg erwarten die Beschäftigten neben größerer Flexibilität vor allem, dass sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten künftig besser einsetzen können und dass sie größere Entscheidungsspielräume und mehr Zeit und Ressourcen erhalten (jeweils rund ein Drittel positive Antworten). Beim letztgenannten Aspekt erwartet aber immerhin auch ein Fünftel Verschlechterungen.

Auswirkungen auf Führungsverhalten und Teamgeist | Sehr differenziert bewertet werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf Führungsverhalten und Teamgeist. Hier fallen die positiven Erwartungen am geringsten aus und halten sich beim Thema Führung die Waage mit negativen Einschätzungen (jeweils etwa 20 Prozent), beim Teamgeist überwiegen sogar die skeptischen Bewertungen; jeweils über ein Drittel der Beschäftigten erwartet sowohl Verbesserungen als auch Verschlechterungen. Diese ambivalente Haltung ist offenbar Ausdruck einer Unsicherheit, wie sich Führung und Kommunikation künftig in zunehmend dezentral und zeitlich versetzt arbeitenden Teams organisieren lassen – verbunden mit Befürchtungen, die zunehmend positiv bewertete Führungs- und Teamqualität könne leiden. Immerhin beurteilen derzeit rund 80 Prozent der Beschäftigten im privaten Bankgewerbe Fragestellungen zur Zusammenarbeit mit Vorgesetzten und Kollegen positiv.

Zugleich belegt die Studie: Die Beschäftigten, die in der Zusammenarbeit mit Vorgesetzten und Kollegen durch die Digitalisierung Verbesserungen erwarten, haben die mit Abstand höchste Arbeitszufriedenheit; umgekehrt sind die größten Skeptiker am unzufriedensten. „Gute Führung und funktionierende Teams bleiben auch in der digitalen Arbeitswelt die zentralen Erfolgsfaktoren für Arbeitszufriedenheit und Motivation“, so Dr. Gerd Benrath. „Digitale Technologien ermöglichen und treiben den Wandel, aber gestaltet wird er von und zwischen Menschen – auch weiterhin.“

Arbeitsplatzsicherheit | Aufschlussreiche Ergebnisse liefert die Untersuchung zum Aspekt Arbeitsplatzsicherheit. Hier spiegeln die Antworten einerseits Unsicherheiten wider, die sich aus dem anhaltenden Personalabbau im Privatkundengeschäft ergeben: Wenig überraschend erwarten die Beschäftigten mehrheitlich negative Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsplatzsicherheit (31 Prozent), und besonders ausgeprägt ist diese Haltung erwartungsgemäß unter den Retailbankern (39 Prozent). Andererseits rechnen aber auch 26 Prozent aller Beschäftigten damit, dass sich ihre Arbeitsplatzsicherheit verbessern wird – und überraschenderweise sogar ein noch etwas höherer Anteil (27 Prozent) unter den Retailbankern. Die Beschäftigten sind sich also über den anstehenden (auch digitalisierungsbedingten) Personalabbau im Klaren, sehen aber auch Chancen, dass ihr Job erhalten bleibt oder sich in ihrem Tätigkeitsfeld neue Möglichkeiten ergeben. Dafür spricht zusätzlich, dass die Beschäftigten im Retailbanking überdurchschnittlich positiv gestimmt sind, was ihren Einsatz gemäß der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten angeht. Dr. Gerd Benrath: „Selbst dort, wo sich größere Teile der Belegschaften skeptisch zeigen, sehen auch viele Beschäftigte gute Perspektiven. Diese gilt es zu erkennen und zu nutzen.“

Grafiken unten als Download verfügbar

Über die Studie

  • Repräsentative Erhebung unter 800 Beschäftigten von privatrechtlich geführten Kreditinstituten in Deutschland, 1. Halbjahr 2015; TNS Emnid im Auftrag des AGV Banken
  • Einschätzung durch die Beschäftigten, ob sie in den nächsten zwei Jahren in ihrem Unternehmen und im persönlichen Arbeitsumfeld Veränderungen durch die Digitalisierung erwarten, wie stark sie diese einschätzen und ob sich erwartete Veränderungen positiv oder negativ auswirken

Die ausführlichen Studienergebnisse stehen auf der Website des Verbandes unter www.agvbanken.de zum Download bereit.

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2015
Berlin
Beschäftigtenzahl im Kreditgewerbe leicht rückläufig – Privates Bankgewerbe: Personalbestand stabil, Anteil von Frauen in Führungspositionen spürbar gestiegen

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Kreditgewerbe war im Jahr 2014 insgesamt leicht rückläufig. Gegenüber 2013 verringerte sich der Personalbestand um knapp 0,9 Prozent auf 640.050 (Vorjahr: 645.550). Zu diesem Ergebnis kommt der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) in seiner aktuellen Beschäftigtenerhebung.

Im privaten Bankgewerbe blieb die Beschäftigtenzahl – nach sieben Jahren mit kontinuierlichem Rückgang – im vergangenen Jahr stabil: Zum Jahresende 2014 waren hier rund 171.200 Personen beschäftigt, das ist ein leichtes Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (170.700). Dahinter stehen gegenläufige Entwicklungen. Dämpfend wirkte erneut der anhaltende Personalabbau durch notwendige Restrukturierungen im Filialgeschäft. Auch in der Gruppe der Bausparkassen sank der Personalbestand spürbar. Dagegen erhöhte sich die Beschäftigtenzahl bei Regionalbanken und Privatbankiers, bei Konsumfinanzierern, Hypothekenbanken und Spezialinstituten. Personalzuwächse ergaben sich parallel über alle Geschäftsmodelle und Unternehmensbereiche hinweg durch die zunehmende Regulierung, die teilweise erheblichen Fachkräftebedarf auslöst.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist im privaten Bankgewerbe innerhalb eines Jahres um über 6 Prozent (oder fast zwei Prozentpunkte) gestiegen und liegt inzwischen bei fast einem Drittel: 2014 waren 32,6 Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich (Vorjahr: 30,7); damit hat sich diese Quote allein in den vergangenen fünf Jahren um ein Sechstel (oder fünf Prozentpunkte) erhöht. Der Anstieg belegt, dass die vielfältigen Maßnahmen und Initiativen der privaten Banken zur Förderung von Frauen Wirkung zeigen. Erneut gestiegen ist auch die Teilzeitquote: Annähernd ein Viertel der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit (23,4 Prozent gegenüber 22,7 Prozent im Vorjahr). Dabei hat sich insbesondere der Anteil der Teilzeitkräfte unter den außertariflich Beschäftigten deutlich erhöht; er stieg innerhalb eines Jahres um fast einen Prozentpunkt auf 12,9 Prozent. Die bereits niedrige Fluktuation ist erneut gesunken und lag 2014 bei 6,2 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent).

Die Ausbildungsquote (Auszubildende im Verhältnis zum Stammpersonal) im privaten Bankgewerbe ist 2014 auf 5,5 Prozent gesunken (Vorjahr: 5,9 Prozent). Auslöser ist der insgesamt sinkende Personalbedarf im Privatkundengeschäft, für das die meisten Nachwuchskräfte ausgebildet werden; darüber hinaus sind viele Institute dazu übergegangen, nicht mehr – wie früher üblich – deutlich über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden. Die Ausbildungsquote liegt aber im Vergleich zu anderen Bankengruppen und zur Gesamtwirtschaft weiterhin auf einem guten Niveau.

Pressekontakt
Carsten Rogge-Strang
Hauptgeschäftsführer