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2019
Berlin
Beschäftigtenzahl im Kreditgewerbe um 2,5 Prozent gesunken – Ausbildungsquote im privaten Bankgewerbe wieder steigend

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Kreditgewerbe ist im Jahr 2018 um 2,5 Prozent auf 571.700 gesunken (Vorjahr: 586.250). Damit setzt sich der seit Jahren anhaltende Personalabbau etwas abgeschwächt fort; im Vorjahr hatte sich die Beschäftigtenzahl um 3,8 Prozent verringert. Zu diesen Ergebnissen kommt der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) in seiner aktuellen Beschäftigtenerhebung.

Im privaten Bankgewerbe ist die Beschäftigtenzahl im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent zurückgegangen: Zum Jahresende 2018 waren hier rund 156.200 Personen beschäftigt (Vorjahr: 158.100). Ursache ist neben Konsolidierung auch der anhaltende Umbau der Geschäftsmodelle bei fortschreitender Digitalisierung, verbunden mit dem Wegfall vor allem einfacher Tätigkeiten in Abwicklungs- und Service-Einheiten. Auf der anderen Seite steigt der Bedarf an hoch qualifizierten Beschäftigten, die an der Schnittstelle zwischen IT und Bankgeschäft neue Produkte und Prozesse gestalten. Positiv auf den Beschäftigungsstand im privaten Bankgewerbe wirkt zudem der Sondereffekt durch die Privatisierung der früheren HSH Nordbank (heute: Hamburg Commercial Bank).

Beim Blick auf die verschiedenen Bankengruppen und Geschäftsmodelle zeigt sich ein differenziertes Bild: Leichten Personalaufbau gab es bei den Hypothekenbanken, während der Beschäftigungsstand bei Bausparkassen und Direktbanken weitgehend stabil blieb. Leichten Personalabbau meldeten Privatbankiers und Spezialbanken. Den stärksten Beschäftigungsrückgang gab es bei den Groß- und Regionalbanken.

Die Ausbildungsquote (Zahl der Auszubildenden im Beruf Bankkaufmann/-frau im Verhältnis zum Stammpersonal) im privaten Bankgewerbe ist 2018 erstmals seit 2011 wieder gestiegen und erreichte 4,0 Prozent (Vorjahr: 3,8 Prozent). Darin spiegelt sich der zuletzt gewachsene Bedarf an Nachwuchskräften in der Branche wider. Auch bei Einbeziehung aller Ausbildungsformen (duale, ausbildungs- oder praxisintegrierte Studiengänge) lag die Ausbildungsquote 2018 höher als im Vorjahr (5,0 gegenüber 4,8 Prozent). Sie bewegt sich damit im Vergleich zu anderen Bankengruppen und zur Gesamtwirtschaft weiterhin auf einem guten Niveau.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im privaten Bankgewerbe liegt unverändert bei einem Drittel: 2018 waren 33,7 Prozent aller außertariflich Angestellten weiblich (Vorjahr: 33,6). Stabil geblieben ist über alle Beschäftigten hinweg die Teilzeitquote: Über ein Viertel der Beschäftigten (25,6 Prozent) arbeitet in Teilzeit. Erneut gestiegen ist der Anteil der Teilzeitkräfte unter den außertariflich Beschäftigten; er erhöhte sich innerhalb eines Jahres deutlich um rund einen Prozentpunkt auf 15,8 Prozent. Die Fluktuation ist durch größere Personalabbau-Programme im Jahr 2018 auf 9,0 Prozent gestiegen (Vorjahr: 7,1 Prozent).

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07
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2019
Berlin
Banken-Tarifabschluss: umfangreiches Paket mit zweistufiger Gehaltsanhebung, Regelungen zur Gestaltung des digitalen Wandels und Einstieg in Modernisierung der Tarifverträge

Die Tarifparteien im privaten und öffentlichen Bankgewerbe haben sich in der fünften Verhandlungsrunde in der Nacht zu Donnerstag auf ein umfangreiches Abschlusspaket verständigt. Es umfasst neben Gehaltssteigerungen in zwei Stufen auch neue Tarifregelungen zu Qualifizierung, Arbeitszeit, Ausbildung und Prävention sowie den Einstieg in eine weitere Modernisierung der Tarifverträge. Dazu gehören Verhandlungen über ein neues Tarif-Entgeltsystem, einen eigenständigen Ausbildungs-Tarifvertrag und einen Tarifvertrag zur betrieblichen Altersversorgung nach dem neuen Sozialpartnermodell Betriebsrente.

Kern des Tarifabschlusses ist ein neuer Gehaltstarifvertrag mit einer Lauf-zeit von 29 Monaten (Februar 2019 bis Juni 2021). Die Gehälter für die rund 190.000 Beschäftigten werden in zwei Stufen um insgesamt 4,0 Prozent erhöht: ab September 2019 um 2,0 Prozent und noch einmal um weitere 2,0 Prozent ab November 2020. Damit erhöhen sich die Tarifgehälter über die Laufzeit um durchschnittlich 1,66 Prozent pro Jahr. Auszubildende erhalten ab September 2019 eine überproportionale Gehaltserhöhung um 60 Euro pro Monat.

„Das Abschlusspaket unterstreicht den Wert der Sozialpartnerschaft im Bankgewerbe. Das Verhandlungsergebnis berücksichtigt die schwierige Branchenlage und dokumentiert zugleich den Reform- und Gestaltungswillen der Tarifparteien“, sagte Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Mit dem Gehaltsabschluss sichern wir die Realeinkommen der Beschäftigten und schaffen langfristig Planungssicherheit für unsere Unternehmen.“ Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken, erklärte: „Das waren lange und besonders schwierige Verhandlungen. Dieser Tarifabschluss liegt an der Belastungsgrenze, ist aber gerade noch vertretbar und wird den vielen verschiedenen Geschäftsmodellen in unserer Branche gerecht. Am Ende ist es uns gelungen, teilweise sehr unterschiedliche Positionen auf einen Nenner zu bringen.“

Über die Gehaltsfrage hinaus haben Arbeitgeber und Gewerkschaften folgende Vereinbarungen zur Gestaltung des digitalen Wandels getroffen:

  • Die Beschäftigten haben künftig Anspruch auf ein jährliches Qualifizierungsgespräch, in dem gemeinsam festgestellt wird, ob und welcher individuelle Qualifizierungsbedarf besteht, insbesondere mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung. Bei Qualifizierungsbedarf wird eine geeignete und angemessene Qualifizierungsmaßnahme vereinbart, soweit diese im Rahmen bestehender Weiterbildungsbudgets abgedeckt ist.
  • Für Abweichungen von der regelmäßigen Arbeitszeit gilt ein erweiterter Ausgleichzeitraum von zwölf anstatt bislang sechs Monaten. Da-mit erhalten Unternehmen und Beschäftigte mehr Flexibilität bei zunehmend mobilen und agilen Arbeitsformen.
  • Um Berufseinsteigern bessere Beschäftigungsperspektiven zu bieten, erproben die Tarifparteien eine Regelung zur befristeten Übernahme Ausgebildeter. Danach werden Auszubildende bei persönlicher Eignung und nach erfolgreicher Abschlussprüfung für mindestens 12 Monate übernommen, sofern betrieblicher Bedarf besteht. Dieser setzt im jeweiligen Betrieb einen geeigneten freien Arbeitsplatz und eine entsprechende Mobilität der oder des Ausgebildeten voraus. Die Regelung gilt nicht, falls nicht für den Bedarf im eigenen Unternehmen ausgebildet wird. Die Regelung ist befristet bis Ende Juni 2021 und gilt nur für Ausbildungsverhältnisse, die in den Jahren 2020 und 2021 beginnen.
  • Die Beschäftigten erhalten einen Anspruch auf Arbeitsbefreiung für Vorsorgeuntersuchungen gemäß dem Katalog der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Zusätzlich haben sich die Tarifparteien auf Verhandlungen über die Modernisierung der Verbandstarifverträge verständigt mit dem Ziel, die Tarifverträge zukunftsgerecht zu gestalten und die Sozialpartnerschaft im Bankgewerbe zu stärken. Das Verhandlungspaket umfasst folgende Elemente:

  • Die Verhandlungen über ein neues Tarif-Entgeltsystem, die bereits im Anschluss an die Tarifrunde 2016 begonnen hatten, werden im Jahr 2020 fortgesetzt. Dafür haben sich die Tarifparteien bereits auf verschiedene Eckpunkte verständigt. Angestrebt wird ein System mit zeitgemäßen Eingruppierungsmerkmalen. Auch der Zuschnitt des Tarifbereichs soll erörtert werden. Der Übergang auf ein neues System soll kostenneutral und mit Überleitungsvorschriften gestaltet werden, in die auch Fragen des Besitzstandes einbezogen werden sollen.
  • Die Tarifparteien nehmen Verhandlungen über einen eigenständigen Ausbildungs-Tarifvertrag auf, in dem bisherige und etwaige neue Re-gelungen zur Ausbildung gebündelt werden sollen. Ziel ist es, die Attraktivität des Bankberufs für Nachwuchskräfte auch nach außen deutlicher sichtbar zu machen.
  • Die Tarifparteien nehmen Verhandlungen über einen Tarifvertrag zur betrieblichen Altersversorgung nach dem Sozialpartnermodell Betriebsrente auf. Basis ist das Betriebsrentenstärkungsgesetz, das 2018 in Kraft getreten ist. Danach können die Sozialpartner im Rahmen von Tarifverträgen Betriebsrenten ohne Garantien durch den Arbeitgeber vereinbaren (reine Beitragszusage).

Die Tarifverhandlungen wurden auf Arbeitgeberseite vom Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) und der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken (VÖB) geführt, auf Gewerkschaftsseite von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), dem Deutschen Bankangestellten-Verband (DBV) und DHV – Die Berufsgewerkschaft.

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06
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2019
Berlin
Banken-Arbeitgeber: schlechtere Rahmenbedingungen beschränken Spielraum beim Gehalt – Umfangreiche Vorschläge zur Modernisierung der Tarifverträge

Vor dem fünften Verhandlungstermin der diesjährigen Banken-Tarifrunde (3. Juli in Berlin) verweisen die Banken-Arbeitgeber auf verschlechterte Rahmenbedingungen. Seit dem Verhandlungsbeginn im Februar hätten sich die Konjunkturaussichten deutlich eingetrübt, und die Finanzaufsicht habe soeben angesichts absehbar niedriger Zinsen mehr Effizienz in der Bankenbranche eingefordert. Das müsse sich auch im Tarifergebnis niederschlagen. „Der ohnehin geringe Spielraum beim Gehalt ist in den vergangenen Monaten sicher nicht größer geworden. Das Niveau anderer Tarifabschlüsse in Deutschland bleibt für uns außer Reichweite“, sagt Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken: „Der Druck auf der Ertrags- und Kostenseite wächst. Um profitabel bleiben zu können, müssen wir die Personalkosten im Griff behalten.“

Zugleich betonten die Arbeitgeber, sie seien den Gewerkschaften trotz des schwierigen Umfelds in der Gehaltsfrage bereits deutlich entgegengekommen. Im vierten Verhandlungstermin am 20. Mai hatten die Arbeitgeber ein verbessertes Gehaltsangebot unterbreitet, das bei 36 Monaten Laufzeit drei Erhöhungsstufen im Gesamtvolumen von 4,1 Prozent vorsieht.

Darüber hinaus haben die Arbeitgeber ihr Angebot erneuert, die Tarifverträge im Bankgewerbe umfassend zu modernisieren. Karl von Rohr: „Wir wollen den Flächentarifvertrag stärken und haben deshalb umfangreiche Anpassungen unseres Tarifwerks zu Fragen der Aus- und Weiterbildung und zum Tarif-Entgeltsystem angeboten. Dazu stehen wir.“ Gunar Feth: „Wir haben zu vielen Themen der Tarifagenda unseren Gestaltungswillen signalisiert. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich auch die Gewerkschaften endlich spürbar bewegen.“

Hinweis an die Redaktionen: Die Tarifverhandlungen im privaten und öffentlichen Bankgewerbe gehen am Mittwoch, 3. Juli 2019, in Berlin in die fünfte Runde (Beginn: 11:00 Uhr). Die Pressestelle der Banken-Arbeitgeber ist unter folgender Tagesadresse erreichbar: Hotel Palace Berlin, Budapester Str. 45, 10787 Berlin, Tel. (030) 250 222 12, Mobil (0171) 311 96 89.

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2019
Wiesbaden
Banken-Tarifverhandlungen abgebrochen – Verdi blockiert erneut Einigung und weist umfangreiche Arbeitgeberangebote zurück

Die Tarifverhandlungen für das private und öffentliche Bankgewerbe sind in der Nacht zu Dienstag auch nach der vierten Verhandlungsrunde ergebnislos abgebrochen worden. Dabei hatten die Arbeitgeber ein deutlich verbessertes Gehaltsangebot unterbreitet und um-fangreiche Angebote und Lösungsansätze zu verschiedenen Nebenthemen vorgelegt. Die Verhandlungen scheiterten insbesondere, weil die Gewerkschaft Verdi ohne nachvollziehbare Begründung an der weit überzogenen Forderung nach mehreren bezahlten Gesundheits- und Entlastungstagen pro Jahr festhielt.

„Wir haben uns beim Gehalt deutlich bewegt und Verdi die Hand gereicht für eine umfassende Modernisierung unserer Tarifverträge – insbesondere zur Aus- und Weiterbildung und für ein neues Tarif-Entgeltsystem. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, wie eine Gewerkschaft ein solches Zukunfts-Paket ausschlagen kann. Mit dieser Blockadehaltung wird Verdi ihrer Verantwortung für unsere Branche nicht gerecht. Wir sind unverändert zu einem Abschluss bereit“, sagte Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken: „Trotz der schwierigen Lage unserer Branche haben wir auch in dieser Verhandlungsrunde erneut positive Signale gesendet, um endlich zu einem Tarifabschluss zu kommen.“

Das verbesserte Gehaltsangebot der Arbeitgeber sieht bei einer Laufzeit von 36 Monaten eine Erhöhung um 4,1 Prozent in drei Stufen vor: ab August 2019 um 1,7 Prozent, ab August 2020 um 1,2 Prozent und ab August 2021 um weitere 1,2 Prozent.

Darüber hinaus haben die Arbeitgeber bereits konkrete Tarifregelungen zu wichtigen Themen in Aussicht gestellt, unter anderem zur befristeten Übernahme Ausgebildeter und für ein jährliches Qualifizierungsgespräch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branche. Die Arbeitgeber betonten, dies sei ein deutliches Signal, um die Attraktivität des Bankberufs auch nach außen deutlich sichtbar zu machen und zugleich besser auf die Veränderungen der Banken-Arbeitswelt reagieren zu können.

Zudem haben die Arbeitgeber Gespräche über eine Reform des Tarif-Entgeltsystems und über einen umfassenden und eigenständigen Ausbildungs-Tarifvertrag angeboten. Außerdem haben sie vorgeschlagen, den Flächentarifvertrag zu den Aspekten Digitalisierung, Arbeitsgestaltung und Beschäftigungssicherung zu modernisieren.

Ein weiterer Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart.

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2019
Berlin
Banken-Arbeitgeber: Gewerkschaften müssen sich deutlich bewegen

Vor dem vierten Verhandlungstermin der diesjährigen Banken-Tarifrunde (20. Mai in Wiesbaden) fordern die Arbeitgeber von den Gewerkschaften deutliches Entgegenkommen. „Wir haben erkennbar unsere Kompromissbereitschaft beim Gehalt und bei wichtigen Sachthemen gezeigt, während wir auf Gewerkschaftsseite auch nach drei Runden keine Bewegung wahrnehmen“, sagt Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Die viel zu umfangreichen Forderungspakete der Gewerkschaften liegen unverändert auf dem Tisch und sind ein echtes Hindernis auf dem Weg zu einer Einigung auch in der Gehaltsfrage.“ Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken: „Es ist an der Zeit, im Sinne der Beschäftigten und der Unternehmen einen pragmatischen Kurs einzuschlagen. Wir erwarten jetzt ein klares Signal, dass die Gewerkschaften die Tarifrunde nicht länger mit kostenträchtigen Zusatzforderungen überfrachten.“

Im dritten Verhandlungstermin am 11. April hatten die Arbeitgeber ein erstes Gehaltsangebot vorgelegt. Es sieht eine Erhöhung der Tarifgehälter um insgesamt 3,4 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten vor. Darüber hinaus hatten die Arbeitgeber Lösungsvorschläge zu weiteren wichtigen Tarifthemen unterbreitet, unter anderem zur Aus- und Weiterbildung. Zugleich hatten sie die Gewerkschaften erneut aufgefordert, ihre Forderungen – unter anderem zusätzliche bezahlte freie Tage, Vorteilsregelungen für Gewerkschaftsmitglieder, individuelle Ansprüche auf Umwandlung von Gehalt in Freizeit und auf arbeitgeberfinanzierte Weiterbildung sowie kostenträchtige Zusatzleistungen für Auszubildende – deutlich zu verschlanken.

Im Vorfeld des vierten Verhandlungstermins verweisen die Arbeitgeber erneut auf die angespannte Branchenlage und den weiterhin sehr geringen Verteilungsspielraum beim Gehalt. Das Bankgewerbe stehe unverändert unter hohem Anpassungsdruck, ausgelöst durch anhaltende Niedrigzinsen, verschärfte Regulierung, verändertes Kundenverhalten und hohe Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle. Deshalb könnten die Tarifabschlüsse anderer Branchen für die Banken weiterhin kein Maßstab sein.

Hinweis an die Redaktionen: Die Tarifverhandlungen im privaten und öffentlichen Bankgewerbe gehen am Montag, 20. Mai 2019, in Wiesbaden in die vierte Runde (Beginn: 13:00 Uhr). Die Pressestelle der Banken-Arbeitgeber ist unter folgender Tagesadresse erreichbar: Hotel Nassauer Hof, Kaiser-Friedrich-Platz 3-4, 65183 Wiesbaden, Tel. (0611) 133 97 80 43, Mobil (0171) 311 96 89.

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2019
Berlin
Banken-Tarifverhandlungen auf den 20. Mai vertagt

Die Tarifverhandlungen für das private und öffentliche Bankgewerbe sind am Donnerstag ohne Ergebnis auf den 20. Mai 2019 vertagt worden. In der Gehaltsfrage gab es keine Einigung, obwohl die Arbeitgeber ein Angebot vorlegt hatten. Der Vorschlag der Arbeitgeber sieht eine Erhöhung der Tarifgehälter um insgesamt 3,4 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten vor. „Unser Angebot sichert bereits für dieses Jahr die Reallöhne. Insgesamt haben wir uns deutlich auf die Gewerkschaften zubewegt, aber keinerlei Entgegenkommen wahrgenommen. Der Ball liegt jetzt bei den Gewerkschaften“, sagte Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken, erklärte: „Trotz der unverändert schwierigen Lage unserer Branche und der sich eintrübenden Konjunkturaussichten haben wir ein positives Signal gesetzt, um im Interesse aller Beteiligten einem Tarifabschluss näher zu kommen.“

Über die Gehaltsfrage hinaus hatten die Arbeitgeber Lösungsvorschläge zu verschiedenen weiteren Themen der Tarifagenda unterbreitet, unter anderem zur Aus- und Weiterbildung.

Die Verhandlungen werden am 20. Mai 2019 in Wiesbaden fortgesetzt.

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2019
Berlin
Banken-Arbeitgeber: Gewerkschaften müssen auf pragmatischen Kurs einschwenken

Vor dem dritten Verhandlungstermin der diesjährigen Banken-Tarifrunde (11. April in Berlin) fordern die Arbeitgeber die Gewerkschaften auf, ihre umfangreichen Forderungspakete deutlich zu verschlanken. „Unsere Branche steht unverändert unter hohem Anpassungsdruck und muss erhebliche Herausforderungen bewältigen, zugleich sehen wir uns mit so vielen und schwerwiegenden Forderungen konfrontiert wie noch nie. Das passt nicht zusammen“, sagt Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Wenn wir in den Verhandlungen vorankommen wollen, brauchen wir jetzt ein deutliches Signal, dass die Gewerkschaften auf einen pragmatischen Kurs einschwenken.“ Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken: „Im Sinne der Unternehmen und der Beschäftigten sollten wir uns auf die wichtigen Themen konzentrieren. Insbesondere in der Gehaltsfrage werden wir nur zu einer Lösung kommen, wenn wir uns nicht mit zu vielen Nebenthemen überfordern.“

Die Arbeitgeber verweisen weiterhin auf die angespannte Branchenlage, ausgelöst durch anhaltende Niedrigzinsen, verschärfte Regulierung, verändertes Kundenverhalten und hohe Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle. Das Kreditgewerbe stehe dadurch auf der Ertrags- und auf der Kostenseite weiterhin enorm unter Druck. Darüber hinaus hätten sich die Rahmenbedingungen für die Gehaltstarifverhandlungen verschlechtert. So seien alle Konjunkturprognosen zuletzt deutlich nach unten angepasst worden, parallel steige das Ausmaß geopolitischer Risiken. Und die Zinswende sei nach den jüngsten Ankündigungen der Europäischen Zentralbank weiterhin nicht in Sicht. Vor diesem Hintergrund sei der Verteilungsspielraum beim Gehalt sehr gering.

Mit Blick auf die umfangreichen Gewerkschaftsforderungen zu Nebenthemen weisen die Arbeitgeber erneut darauf hin, dass die Arbeitsbedingungen im Bankgewerbe trotz aller Umbrüche nach wie vor sehr gut seien. Die Forderung der Gewerkschaft Verdi nach sechs zusätzlichen freien Tagen sei deshalb unverständlich. Auch die Ausbildungsqualität und -vergütung bewegten sich weiterhin auf überdurchschnittlich hohem Niveau, weshalb die Forderungen nach kostenträchtigen neuen Regelungen zur Ausbildung nicht nachvollziehbar seien.

Hinweis an die Redaktionen: Die Tarifverhandlungen im privaten und öffentlichen Bankgewerbe gehen am Donnerstag, 11. April 2019, in Berlin in die dritte Runde (Beginn: 13:00 Uhr). Die Pressestelle der Banken-Arbeitgeber ist unter folgender Tagesadresse erreichbar: Hotel Palace Berlin, Budapester Str. 45, 10787 Berlin, Tel. (030) 2502-2211, Mobil (0171) 311 96 89.

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2019
Frankfurt/Main
Banken-Arbeitgeber: Gewerkschaften müssen ihre Forderungspakete deutlich verschlanken

Die Tarifverhandlungen für das private und öffentliche Bankgewerbe sind am Mittwoch ergebnislos auf den 11. April 2019 vertagt worden. Die Gewerkschaften seien nicht bereit gewesen, ihre sehr umfangreichen Forderungspakete deutlich zu reduzieren, teilten die Banken-Arbeitgeber nach dem zweiten Verhandlungstermin in Frankfurt/Main mit. „Schon die reinen Gehaltsforderungen sind weit entfernt von dem, was sich unsere Branche leisten kann. Wir verstehen nicht, warum die Gewerkschaften die ohnehin schon schwierigen Verhandlungen zum Kernthema Gehalt noch mit unrealistischen Forderungen zu Nebenthemen erschweren“, sagte Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Wir werden in der Gehaltsfrage nur vorankommen, wenn die Gewerkschaften mit Blick auf die ausgesprochen schwierige Branchenlage ihre Forderungspakete deutlich verschlanken.“

Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken: „Die Situation im Bankgewerbe hat sich seit der vergangenen Tarifrunde 2016 nicht verbessert und bleibt schwierig. Parallel deutet alles auf einen spürbaren Konjunkturabschwung hin, der auch unsere Branche spürbar treffen würde. Beides muss sich bei der Gehaltsfindung widerspiegeln.“

Die Arbeitgeber wiesen darauf hin, dass die Arbeitsbedingungen im Bankgewerbe trotz aller Umbrüche sehr gut seien. Vor diesem Hintergrund sei die Forderung der Gewerkschaft Verdi nach sechs zusätzlichen freien Ta-gen unverständlich.

Auch die Ausbildungsqualität und -vergütung bewegten sich unverändert auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Entsprechend seien die kosten-trächtigen Forderungen zum Thema Ausbildung – insbesondere fünf zusätzliche freie Tage und weitere finanzielle Unterstützung zur Prüfungsvorbereitung – nicht nachvollziehbar.
Die Verhandlungen werden am 11. April 2019 in Berlin fortgesetzt.

Hinweis an die Redaktionen: Der AGV Banken hat zum Auftakt der Tarifverhandlungen die Publikation „Banken-Tarifrunde 2019 – Fakten und Hintergründe“ mit Informationen zu den wichtigsten Themen herausgegeben (Wirtschafts- und Branchenlage, Gehalt, Ausbildung, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit). Sie steht als PDF-Dokument auf der Website des AGV Banken unter www.agvbanken.de zum Download zur Verfügung.

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2019
Berlin
Banken-Arbeitgeber: Gewerkschaften müssen ihre Forderungspakete erheblich reduzieren

Die Banken-Arbeitgeber fordern die Gewerkschaften auf, in der laufenden Tarifrunde ihre sehr umfangreichen Forderungspakete erheblich zu reduzieren. Schon die reinen Gehaltsforderungen von Verdi, DBV (je 6,0 Prozent für 12 Monate) und DHV (8,0 Prozent für 18 Monate) seien unrealistisch. Das gelte auch für die kostenträchtigen Zusatzforderungen insbesondere nach mehr Urlaub und kürzerer Arbeitszeit. „Diese Forderungen gehen weit über die Möglichkeiten unserer Branche hinaus, die unverändert hohe Belastungen verkraften muss. Wir brauchen jetzt ein Signal, dass die Gewerkschaften diese schwierige Situation in ihre Überlegungen einbeziehen“, sagt Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber, vor dem zweiten Verhandlungstermin (6. März in Frankfurt/Main). Gunar Feth, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken: „Das Kreditgewerbe steht auf der Ertrags- und auf der Kostenseite weiterhin enorm unter Druck. Diese Tatsachen können wir bei der Gehaltsfrage nicht ausblenden. Deshalb können die Tarifabschlüsse anderer Branchen für uns kein Maßstab sein.“

Die Arbeitgeber verwiesen erneut darauf, dass die Banken durch anhaltende Niedrigzinsen, verschärfte Regulierung, verändertes Kundenverhalten und hohe Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle stark belastet seien. Deshalb bleibe der Verteilungsspielraum beim Gehalt sehr gering. Zugleich sei das Vergütungsniveau im Bankgewerbe immer noch sehr hoch, und die Bankbeschäftigten hätten trotz schwieriger Lage auch in den Jahren seit der Finanzkrise von realen Gehaltszuwächsen profitiert.

Darüber hinaus betonten die Arbeitgeber, die Arbeitsqualität im Bankgewerbe bewege sich auf hohem Niveau und habe sich zuletzt noch verbessert. 85 Prozent der Beschäftigten seien mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden, fast ebenso viele bewerteten ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut, und neun von zehn Beschäftigten könnten gut mit neuen Herausforderungen umgehen. Auch die empfundene Arbeitsbelastung liege derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren. Dies zeigten aktuelle repräsentative Beschäftigtenbefragungen. Vor diesem Hintergrund sei die Argumentation der Gewerkschaft Verdi nicht nachvollziehbar, die Beschäftigten
klagten über gestiegene Arbeitsbelastung und bräuchten sechs zusätzliche freie Tage.

Die Banken-Arbeitgeber haben ihrerseits einen Vorschlag in die Tarifrunde eingebracht, der Unternehmen und Beschäftigten höhere Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung ermöglichen soll. Dabei geht es um einen längeren Ausgleichszeitraum für alle Beschäftigten bei Abweichungen von der täglichen Arbeitszeit über acht Stunden hinaus. In zunehmend agilen Arbeitsund Organisationsstrukturen ließen sich so mehr Spielräume für alle Beteiligten schaffen.

Hinweis an die Redaktionen: Die Tarifverhandlungen im privaten und öffentlichen Bankgewerbe gehen am Mittwoch, 6. März 2019, in Frankfurt/Main in die zweite Runde (Beginn: 13:00 Uhr). Die Pressestelle der Banken-Arbeitgeber ist unter folgender Tagesadresse erreichbar: Hotel Steigenberger Frankfurter Hof, Am Kaiserplatz, 60311 Frankfurt/Main, Tel. (069) 215-161, Mobil (0171) 311 96 89.

Veröffentlichungshinweis: Der AGV Banken hat zum Auftakt der Tarifverhandlungen die Publikation „Banken-Tarifrunde 2019 – Fakten und Hintergründe“ mit Informationen zu den wichtigsten Themen herausgegeben (Wirtschafts- und Branchenlage, Gehalt, Ausbildung, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit). Sie steht als PDF-Dokument auf der Website des AGV Banken unter www.agvbanken.de zum Download zur Verfügung.

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2019
Berlin
Banken-Arbeitgeber weisen umfangreiche Forderungen der Gewerkschaften entschieden zurück

Im ersten Verhandlungstermin der Banken-Tarif-runde 2019 haben die Arbeitgeber die umfangreichen Forderungen der Gewerkschaften entschieden zurückgewiesen. Nicht nur die Gehaltsforderungen der Gewerkschaften Verdi, DBV (je 6,0 Prozent für 12 Monate) und DHV (8,0 Prozent für 18 Monate) seien unrealistisch. Hinzu kämen weitere kostenträchtige Forderungen insbesondere nach mehr Urlaub und kürzerer Arbeitszeit, die keinesfalls darstellbar seien. „Dieses Forderungspaket ist zu schwer und so nicht konsensfähig. Es übertrifft das übliche Maß und ist weit entfernt von dem, was sich unsere Branche leisten kann“, sagte Karl von Rohr, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. Für die Tarifgemeinschaft öffentlicher Banken erklärte deren Vorsitzender Gunar Feth: „Wir werden in der Gehaltsfrage als Kernthema dieser Runde nur zu einer Lösung kommen, wenn die Gewerkschaften die tatsächliche Lage unserer Branche stärker berücksichtigen.“

Die Arbeitgeber verwiesen auf die anhaltend schwierige Branchenlage. Das Bankgewerbe sei unverändert durch Niedrigzinsen, verschärfte Regulierung, verändertes Kundenverhalten und hohe Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle erheblich belastet, sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Kostenseite. Gegenüber der Tarifrunde 2016 habe sich die Branchenlage keinesfalls verbessert, weshalb der Verteilungsspielraum beim Gehalt sehr gering bleibe. Die Arbeitgeber betonten darüber hinaus, das Vergütungsniveau im Bankgewerbe sei immer noch sehr hoch. Zudem hätten die Bankbeschäftigten trotz schwieriger Lage auch in den Jahren seit der Finanzkrise von realen Gehaltszuwächsen profitiert.

Eine klare Absage erteilten die Arbeitgeber der Verdi-Forderung nach sechs zusätzlichen bezahlten Urlaubstagen. Dies verbiete sich nicht nur aus Kosten- und Kapazitätsgründen. Auch die Begründung, die Beschäftigten klagten über erheblich gestiegene Arbeitsbelastung, sei nicht nachvoll-ziehbar. Die jährlichen Beschäftigtenbefragungen im privaten Bankgewerbe zeichneten ein anderes Bild: Trotz aller Umbrüche seien Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Bankbeschäftigten hoch und hätten sich gegen-über 2018 noch einmal deutlich verbessert. Aktuell seien 85 Prozent der Beschäftigten mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden, die empfundene Arbeitsbelastung liege auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren. Entsprechend sei auch die Forderung der Gewerkschaften DBV und DHV nach einem zusätzlichen Präventionstag pro Jahr unbegründet. Karl von Rohr: „Offenbar machen unsere Beschäftigten in Veränderungsprozessen durch-aus auch positive Erfahrungen. Wir sollten realistisch bleiben und die guten Arbeitsbedingungen in unserer Branche nicht schlechtreden.“

Als nicht praktikabel haben die Arbeitgeber auch die Forderung aller drei Gewerkschaften zurückgewiesen, die Beschäftigten sollten ein individuelles Wahlrecht zur Umwandlung von Tariferhöhungen in Freizeit erhalten. Zum einen erlaubten die Banken-Tarifverträge bereits per freiwilliger Betriebsvereinbarung die Umwandlung tariflicher Geldleistungen auch in Freizeit. Zum anderen könnten die Banken nicht auf dringend benötigte Kapazitäten verzichten. Gunar Feth: „Wir brauchen unsere Beschäftigten beim Umbau unserer Geschäftsmodelle mit vollem Einsatz. Eine einseitige Wahlmöglichkeit für mehr Freizeit würde die Personalplanung massiv erschweren.“
Die Banken-Arbeitgeber haben ihrerseits Vorschläge in die Tarifrunde ein-gebracht, die Unternehmen und Beschäftigten höhere Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung ermöglichen sollen. So streben die Arbeitgeber eine Tarifregelung an, die bei Verlängerung der täglichen Arbeitszeit über acht Stunden hinaus für alle Beschäftigten einen längeren Ausgleichszeitraum erlaubt. Der Bankentarif sehe dafür bislang lediglich sechs Monate vor, das Arbeitszeitgesetz erlaube den Tarifparteien jedoch, diesen Korridor auf bis zu zwölf Monate zu erweitern. Von dieser Möglichkeit sollten die Banken-Sozialpartner Gebrauch machen. In zunehmend agilen Arbeits- und Organisationsstrukturen schaffe ein erweiterter Ausgleichszeitraum mehr Spielräume für alle Beteiligten. Entsprechende Regelungen gälten bereits in vielen anderen Branchen, etwa im öffentlichen Dienst oder bei den Versicherungen.

Die Verhandlungen werden am 6. März 2019 in Frankfurt/Main fortgesetzt.

Pressekontakt
Carsten Rogge-Strang
Hauptgeschäftsführer